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SCARR, THE "animal enemy" (Dark Rock)
(Spikefarm)

Die Band aus Skandinavien veröffentlichte jüngst ein ebenso überraschendes, wie geniales Debüt. Das ganze ist eine wilde Melange aus Power, klassischen Elementen, harten Gitarren, verspielten Keyboards, Elektro Spielereien und einem Gesang der zwischen dämonischer Verzweiflung und melancholischer Eleganz hin und her gerissen scheint. Die Band scheut sich nicht einen poppigen Untergrund mit wilden Orgien zu zerschneiden. Der Einsatz von klassischen Instrumenten wie Cello oder Violine sind geschickt gesetzte Farbtupfer in einer Welt der dunklen Riffs. Die teils nervenzerfetzende Intensität der Vocals (hier wird vom Grunz über irrwitzigen Schreigesang, bis hin zum melodisch warmen Gesängen die gesamte Palette geboten) wird in eine musikalische Verpackung gesteckt, welche jedem Moment zu platzen droht. Neben fast schon balladesker Harmonie im traurig emotionalen "dies" (beim Violinenpart schmelzt man förmlich dahin), regiert in anderen Songs ("burning already") die pure Power. In "fucked up, smashed and glorious" sind verspielte Gothic Passagen mit verzerrten Vocals zu vernehmen. Wie es sich für den verwirrenden Charakter der Band gehört, entwickelt das Stück Anleihen am Synthie Pop der 80er. Das ganze endet in einer spielerischen Exkursion durch düstere Sphären. Für meinen Vergleich mit "Dead or alive" wird mich die Band wohl steinigen. Der verwirrte Rezensent gibt zurück ins Studio und vermeldet einen klaren Heimsieg. (andreas)


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