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PRONTHER "Drei Könige vorm Herrn" (Neue Deutsche Härte)
(Eigenproduktion)

Laut Info bewegt sich der Stil zwischen Rammstein und Knorkator. Damit setzt man sich zunächst zwischen alle Stühle, denn für Rammstein ist man zu lustig, für Knorkator zu erst. Dabei gibt es durchaus tolle Songs auf dem Album. So zum Beispiel das Titelstück. Energiegeladener Elektro Rock mit sehr melodischen Gesang im Refrain. Ansonsten wird der Text mit rauher Energie ins Gehör gefeuert. Straighte Gitarren, harte Bässe und verspielte Keyboardklänge unterstützen die Mischung aus Härte und Verträumtheit. Mit "Schutzengel" erinnert man teilweise an Janus. "Sieben Tage lang" wird mit zerbrechlichen Frauengesang intoniert. Pronther spielen mit den Stilen und beweisen in den Texten ein Hauch von Zynismus. Die Texte sind erst auf dem zweiten Blick sinnvoll, was wohl an deren Direktheit und oft verwendeten Fäkalsprache liegt. Der sozial-kritische Ansatz gelingt bei "ich hab Scheiße geredet", wird aber z.B beim reim-dich-oder-ich-freß-dich Gesang in "Götz Eckruf" zur Farce. Dagegen glänzt man wieder bei "Hahnenkampf", hier singt man gegen diesen Schwachsinn an. Allerdings könnte man es auch als moderne Fabel deuten. Musikalisch schafft man mit Powerbeats einen tanzbaren Sound, der mit grindigen Vocals und einer Menge Bombast dargeboten wird. Pronther ist ein interessantes Werk gelungen, welches einerseits die Vielfalt der NDH aufzeigt, auf der anderen Seite zur Nachdenklichkeit anregt, und das alles wird in einem tanzbaren Paket verschnürt. Info: www.pronther.de (andreas)


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