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PLASTIC "Kunststoff" (Wave Pop)
(Accession records)

Mit ihrem Debüt liegt die Band im Trend der Zeit. Denn ihre Musik scheint direkt aus den 80ern in unsere Zeit gebeamt zu sein. Allerdings verwndet man dieses Jahrzehnt nur als Ideengeber und erschafft so ein Werk, welches nie antiquiert wirkt. Moderner Synthie Pop mit hingebungsvollen Melodien auf der einen Seite und wundervolle Wave Balladen auf der anderen Seite. Der Opener "Lovesong" ist auf dem ersten Gehör eine Mischung aus frühen New Order und modernem EBM, erst nach mehrmaligem Hören offenbart er seine kraftvollen Strukturen. Romantisch, melodiöser Chorus, dazwischen immer wieder verspielte Experimente, eingestreute Loops und stimmliche Variabilität. Verwegene Strukturen des modernen Pops werden ebenso tanzbar wie eigenständig dargeboten. Das folgende "Star" wandelt zwischen einem stampfenden Beat und einer betörenden Melodie. Der angerauhte, tief melodische Gesang von Matthias Ewald begleitet die synthetischen Klänge mit einer beängstigenden Leichtigkeit. In drei Songs wird er von einer betörenden weiblichen Stimme unterstützt. So in dem von Trauer überlagerten, ruhigen "in my eyes". Technoide Sequenzen bestimmen das treibende "Ever". Geschickt lässt man die verqueren Sounds in einem Ohrwurm Chorus gipfeln. Mit dem Human League Cover sorgt man für glänzende Augen bei den über dreißig Jährigen (Ich oute mich nicht!/ aber die Zeiten waren genial). Man behält die Melancholie des Originals bei und verändert nur dezent die Rhythmik. Das folgende in deutsch gesungene "Das Licht" sorgt erneut für eine Überraschung. Dieser Song klingt wie eine Adaption von L'ame Immortalle. Eine gelungene Mischung aus Nostalgie und Moderne. (andreas)


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