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PILORI "and when the twilight's gone"
(Trisol/EFA)

Mit ihrem Zweitwerk liefern Pilori erneut eine Mischung aus Neo-Klassik und Dark Folk, welcher irgendwo zwischen Dead can Dance und Sol Invictus liegt. Erinnerungen an Lisa Gerrard werden beim glasklaren Gesang von Sängerin Marion Urbach wach. Der Titelsong begeistert mit wunderschönen, folklorischtischen Klängen, die hauptsächlich vom Saitenspiel eines Gernot Musch leben. Eine klagende Violine begleitet Marion in "Red Dot". Dunkler monotoner Bass untermalt die gezupfte und geschlagene Akustikgitarre in "The Dream". Man läßt sich viel Zeit um eine akustische Atmosphäre aufzubauen, welche beim Einsatz des Gesangs in engelsgleiche Sphären entschwindet. Das von Gernots Düsterorgan bestimmte "the last night" bietet getragenen Folk, welcher Bilder eines Novembertages erscheinen läßt. Verstärkt wird das Ganze durch den Einsatz einer Klarinette. Das dezent untermalte "under October Sun " bietet tiefste Dunkelheit. Gesamplete Schmerzlaute untermalen die bedrohliche Atmosphäre. Ein Ausflug in alte Zeiten machen Pilori mit dem Berthold Brecht Stück "Und was bekam des Soldaten Weib". Die Musik hierzu schrieb Kurt Weill. Um das Trio komplett zu machen klingt Marion wie Marlene Dietrich. Ein wirklich voll gelungenes Album. Und wenn ihr jetzt fragt, warum sind die dann nicht bekannter? Ganz einfach: Die Musik ist zu anspruchsvoll für die heutige Konsumgesellschaft. (andreas)


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