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OPHELIAS DREAM "Stabat Mater"
(Trinity)

Mit ihrer neuen EP führen uns Ophelias Dream ins frühe 18'te Jahrhundert. Und vertonen die Oper Stabat Mater von dem italienischen Komponisten Battista Pergolesi (1710-1736). Unterstützt von Piano, Kirchenorgel und dezenten Streichern begeistert die klare Stimme von Susanne Stierle. Die 8 Stücke werden sehr getragen dargebracht. Eigentlich Klassik pur, wäre da nicht die barocke Verspieltheit dieser Zeit. Stabat Mater ist die Komposition, die den Text einer Mariensequenz zugrunde legt. Das ganze ist auch sehr stark an Kirchenmusik angelegt, so beginnt dieses Werk auch mit dem Glockenschlag, danach bestimmt die düstere Atmosphäre einer kleinen Dorfkirche. Ophelias Dream haben es sich mit diesem Projekt nicht leicht gemacht, denn die Umsetzung dieser Oper hätte auch leicht ins peinliche abgleiten können, das geschieht hier auf keinem Fall. Mit unglaublicher Perfektion widmet man sich diesem alten Werk, die lateinischen Lieder werden mit viel Hingabe intoniert, dazu kommt die geniale Instrumentierung von Dietmar Greulich. Ein Stück ernsthafter Musik, die einen dahingleiten läßt. Es ist wahrlich keine leicht verdauliche Kost, die hier geboten wird, auch wenn sie an einigen Stellen schwungvollere mittelalterliche Passagen aufweist, kommt das ganze doch sehr dunkel, fast schon depressiv herüber. Nach ihrem Erstlingswerk "All Beauty is Sad", welches auf Hyperium erschien, und wundervolle Heavenly Voices Musik brachte, rufen sie nun die sterblichen Überreste eines fast unbekannten Komponisten in Erinnerung. (andreas)


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