zurück


GARY NUMAN "Pure"
(eagle records)

Dieser Name dürfte für jedem Musik Freund ein Begriff sein. Ende der siebziger Jahre hatte diese schillernde Figur seine Höhepunkte mit Songs wie "Down in the Park","Are Friends electric" oder "Cars" (Sämtliche Stücke finden immer wieder den Weg auf Compilations aus dieser Zeit). Der ehemalige Sänger der Tubeway Army hatte aufgrund seiner Erfolge viele Neider, die mit seiner Wandlung zum elektronischen New Wave wenig anfangen konnten. Viele heutige Synthie Pop Bands bezeichnen ihn aber als den Haupteinfluss. Auch in den folgenden Jahren veröffentlichte Gary fast jedes Jahr ein Studio Album, welche aber nie an frühere Erfolge anknüpfen konnten. Drei Jahre nach "Exile " versucht er nun erneut an alte Erfolge anzuknüpfen. Über die Vergangenheit könnte man noch viele Worte verlieren, da ich euch nicht zumuten will diese zu suchen, geht es nun um sein neuestes Werk "Pure". Der Beginn mit dem Titelsong erinnert an Nine Inch Nails, mit der er auch in den letzten Jahren mal zusammenarbeitete. Der ruhige Nebel verhangene Anfang verformt sich zu einem düsteren Gebilde aus Härte und Melancholie. Fast mit stoischer Gelassenheit singt sich Numan durch einen Crossover Sound, erhebt in der Mitte seine Stimme und läßt sie immer wieder von Loops und Breaks unterbrechen. Die Weichheit seiner Stimme steht im Kontext zum wilden Sound. In "walking with Shadows" beweist Gary erneut sein Gefühl für Melancholische Melodien. Der Song schwimmt auf einer Welle der Harmonie bevor sie immer wieder auf einem Felsen trifft. In "Rip" hält sich sein Gesang erstmal zurück und läßt fast minimalistisch die Insrumente sprechen, bevor er im Refrain als ausbrechender Vulkan den Hörer denselbigen ins Gehirn brennt. Dabei benutzt Gary auch Anleihen aus dem Industrial, welche weder aufgesetzt noch störend wirken. Langsam treibend bewegt sich "One perfect Lie" aus den Boxen. Balladeske Schönheit versetzt den Hörer in lustvolle Stimmungen. Elektronischer wird es bei "fallen", soundtechnische Tüfteleien unterstützen einen flüsternden Numan. Verzerrte Melodien in "listen to my Voice verhindern, dass dieser Song all zu poppig wirkt. Ganz persönlich wird es im düsteren "A prayer for the Unborn", in dem es um den Tod seines ungeborenen Kindes geht. Gerade in diesen ruhigen Momenten kommt seine Stimme am Besten zur Geltung. Sein Gesang aus klagender Düsternis und verspielter Wärme ist auch heute noch eine Wohltat für die Ohren. Gary Numan ist ein abwechslungsreiches und sehr persönliches Album gelungen, welches wesentlich düsterer klingt als seine früheren Erfolge. (andreas)


zurück