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NIOWT "Loverboy" (New Wave)
(Chrom/EFA)

Die Band aus Slowenien existiert bereits seit 92 und veröffentlicht mit "Loverboy" ihre zweite CD. Ihre Musik ist eine Mischung aus direkten Gitarren, experimentellen Electro Fragmenten und verspielten Arrangements. Bestimmend ist aber die geniale Stimme von Sängerin Mojca Krevel, die stark an Siouxsie erinnert. Nach dem explosiven von Gitarrengewittern umgarnten Opener "run" wird man im folgenden "wish" eine große Spur langsamer. Verträumte, hypnotische Percussion und Keys werden von ruhigen, aber intensiven Vocals begleitet. Der kühl erotische Klang der Stimme verursacht Gänsehautfeeling. Das von harten Beats unterstützte "Freak" (ist auch als Video auf der CD vertreten) zeigt die Band von ihrer futuristischen Seite. Das ganze klingt, wie der Soundtrack zu einem düsteren Science Fiction Film. Niowt scheuen sich nicht, ihre melodischen Stimmungen mit fremdartigen Computersound zu überlagern. Gerade in diesen experimentellen Spielereien spürt man die Hand von Produzent Peter Penko (Laibach, Coptic Rain). Mit dem über sechs Minuten dauernden "Nothing" schuf man einen avantgardistischen Pop Song zwischen Ruhe und Energie. Mit hypnotischen Klängen führt man den Hörer ganz langsam in einen, vor explosivität sprühenden Refrain, aus dem man völlig überraschend mit Breaks und unterkühlten Sequenzen heraus geholt wird. Im folgenden "hold", wirkt man sogar ein wenig punkig und erinnert etwas an The Primitives. Abwechslungsreich und vollkommen eigenständig beweist diese Band, daß das kleine Slowenien mehr zu bieten hat, als nur die Vorzeigeavantgardisten Laibach. Kompliment. (andreas)


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