| MY SIXTH SHADOW "sacrfice" (Gothic Metal) (Eigenproduktion) Die italienische Band begann 1998 noch unter dem Namen "masquerade". Nachdem der damalige Sänger die Band verließ und David neuer Mann hinterm Mikro wurde, änderte man den Stil und auch seinen Namen. Die Band spielt auf ihrer aktuellen CD straighten Goth Rock mit Metal Versatzstücken. Die dunklen, atmosphärischen Klänge werden vor allem durch einen seichten Keyboardteppich erzeugt, während die Gitarren die nötige Härte hinzufügen. Sänger Dave würde mit seinem hellen Klagegesang eher in eine Progressive Band oder in amerikanische Deathrock Combos passen, aber gerade das macht den Charme der Römer aus und hebt sie aus der Masse ab. Der Opener "sacrifice" lässt nach verwegenen, etwas doomigen Gitarren zu Beginn, eine getragene, tiefdüstere Stimmung entstehen. Sänger Dave wechselt zwischen romantischen und verzweifelten Gesang. Die aufkeimende Resignation verwandelt sich zum Ende hin in Aggression. Eine dunkle Melodie verwandelt sich in "aeteria" in einen zweistimmigen, sehr explosiven Refrain. Das Wechselspiel zwischen ruhigen Parts und ausschweifender Energie zieht sich auch durch die weiteren Songs. Die erscheinenden tiefen Backing Vocals ergänzen sich mit Daves Stimmbänder perfekt und sorgen für spannungsgeladene Momente. In "die in me" erreicht Dave seinen gesanglichen Höhepunkt, was sowohl die Qualität als auch die Stimmlage angeht. Man kann sich kaum dem Mitleiden erwehren. Druckvoll und voller Power liefert "carry on" den perfekten Goth Hammer. Trotz vorhandener Härte erschafft man einen kleinen Hort der Melancholie. Allein durch den, für dieses Genre ungewöhnlichen Sänger, heimst die Band eine menge Pluspunkte ein. Es gibt sie also noch, die jungen Bands, die sich nicht scheuen, neue Wege zu gehen. (andreas) |