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MY DYING BRIDE "The dreadful hours" (Dark Doom Metal)
(Peaceville/Snapper Music)

Die Briten wählten einen betont ruhigen Beginn ihres siebten Albums. Es dient sozusagen als Einführung in die folgende doomige Härte von "Thy Raven and the Rose". Treibendes Riffing und tiefe Growls bestimmen diesen Song. Nach dieser kurzen Explosion betören uns "My Dying Bride" mit schwermütiger Melancholie und cleanem Klagegesang. Bereits nach kurzer Zeit ist man vollkommen hin und her gerissen zwischen bittersüßer Getragenheit und albtraumhaften Ausbrüchen. Ausschweifende Gitarren, Zeitlupentempo und dezente Stockschwingereien. Dazu erzeugen Aarons vokalistische Wandlungen zwischen Trauer und Aggression eine bedrohliche Atmosphäre der Verzweiflung. Mit "Black heart romance" zieht man den Hörer in depressive Abgründe. Die Hoffnungslosigkeit wird zum dunklen Raum ohne Tür. Eingestreute, liebliche Melodien dienen als morbides Erzeugnis der Phantasie. Wie ein zähfließender Lavastrom zerstört die Musik jegliche Farben, zurück bleibt eine schwarze Masse der Trauer. Die Musik ist derart Schwarz, daß sie selbst im dunklen Kohlenkeller noch Schatten wirft. Die teilweise orchestrale Untermalung der Songs verführt den Hörer zum tiefen Eindringen in eine ausweglose Gefühlswelt. My Dying Bride sind die perfekten Suizid-Begleiter. Sagt nachher nicht, ich hätte euch nicht gewarnt. (andreas)


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