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MOONSPELL "darkness and hope" (Gothic Metal)
(Century Media)

Für die Aufnahmen zu ihrem fünften Album sind die Portugiesen ins kühle Helsinki gereist. Und ihr Album klingt dann auch ein wenig nach Finnen Goth (sollte es diese Bezeichnung noch nicht geben, sei sie hiermit erfunden). Nach dem verwegenen "Butterfly effect" oder der mit einiger Elektronik und dezenten Industrial Sound aufgenommenen "Sin/Pecado", geht man mit "darkness and hope" wieder zurück zu den Anfangstagen und spielt straighten Gothic Metal. Bereits der Titelsong zu Beginn ist durchzogen von einer fesselnden, fast lieblichen Melodie. Die doomig gespielten Gitarren und der tiefe Melancholie-Gesang von Fernando Ribeiro sorgen für die dunkle Atmosphäre. Im folgenden "firewalking" geht man dann etwas härter zu Werke, ohne eine tiefgreifende Gefühlswelt zu unterdrücken. Besonders in diesen etwas heftigeren Stücke erinnert man an die ersten beiden Alben "Wolfheart" und "Irreligious", ohne sich selbst zu kopieren. Überraschend wirken die eingängigen, fast popigen Harmoniebögen. Molltönende Riffs erzeugen wahre Hymnen der Finsternis. Der in einigen Passagen vorherrschende balladeske Charakter wird durch machtvolle Gitarrenattacken zu einem eindrucksvollen Gesamterlebnis aus Gefühl und Härte. Verträumter und melancholischer als beim passend mit "Ghostsong" betitelten Stück, hat man Moonspell noch nicht erlebt. Nicht nur wegen der Reise nach Finnland werden Vergleiche mit Him oder 69 Eyes aufkommen. Ein in sich stimmiges Werk, welches jedes dunkle Herz beglücken wird. (andreas)


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