zurück


MANTUS "Abschied" (Dark Wave)
(Trisol/EFA)

Da hat sich das Duo um Martin Schindler (Musik,Texte, Instrumente, Gesang) und Thalia (Gesang) aber wenig Zeit gelassen, um nach dem Ende letzten Jahres veröffentlichten Debüt bereits ein Nachfolgewerk zu präsentieren. Geschadet hat diese Eile auf keinem Fall, denn die Band hat sich nicht nur weiterentwickelt, sondern auch ein wenig den Stil geändert. Die Basis liefern zwar immer noch die düsteren Soundstrukturen, welche an den Dark Wave der frühen Neunziger erinnern, aber diese werden mit teils harten Gitarren, teils verwobenen Synthiesounds in die Moderne transportiert. Man schafft es Kitsch in Traurigkeit zu verwandeln, man arbeitet mit pathetischen Elementen, um sie später in eine Träne der Sehnsucht zu verwandeln. Getragen vom wehmütigen Duettgesang der beiden Protagonisten erscheint die Musik als Sinnbild der Seele. In "Tränen" erscheint die Musik schon fast positiv, was im perfekten Kontrast zum düsteren Text steht. Dieser Kontext scheint sich durchs ganze Album zu ziehen, denn die Musik wirkt wie das Licht am Ende eines Tunnels, während die Texte dich tief in den Untergrund ziehen. In der Medizin würde man wohl von einem manisch, depressiven Album sprechen. Besonders der lasziv, naive Gesang von Thalia versetzt den Hörer in alptraumhafte Freuden, während die wohlig warme Stimme Martins von unglaublicher Melodie geprägt ist. Mantus erschafften ein Werk voller wundervoller Romantik in trauriger Harmonie, welches die dunklen Seelen in den tiefsten Stellen des Herzens berührt. (andreas)


zurück