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LILITH "Survive the cold eternity" (Cold Elektro)
(Trisol)

Lilith ist das Seitenprojekt von Yendri und die Übergänge zu ihrer "Stammband" sind fließend. Ebenso wird hier der elektronischen, kühlen Seite gehuldigt. Allerdings wirken die Soundstrukturen wesentlich ambientartiger und der weibliche Gesang wirkt wie ein hingebungsvolle Darreichung auf einem Opfertisch. Das Gesamtwerk besticht durch eine morbide, feuchtkalte Strukturierung. Die Songs sind getragene Facetten synthetisch erzeugter Musik, welche ihren Trauerflor wie ein Mahnmal am Ärmel trägt. Wie auch sc hon auf den drei Alben von Yendri steht nicht der Song im Vordergrund, sondern das abgrundtief dunkle Gesamtbild. Hoffnungslosigkeit, welche wie in "invisible souls" auch mal in eine liebliche Melodie gepackt wird, bestimmt das Album. Diese dezenten Lichter in der Finsternis sind geschickt gesetzte Farbtupfer einer ansonsten im Grab der Melancholie sterbenden Musik. Der Hörer verfällt in eine depressive Stimmung und genießt das Verschwinden der Realität. Wundervolle Soundwaben lassen uns wie in Trance, ei ner Biene gleich den Nektar trinken um ihn als Opfergabe auf dem Altar der Hingebung zu legen. Melancholisch, verwegen verträumt lassen uns Lilith in eine Welt einsinken, die Paradies und Hölle zugleich ist. Allerdings ist die Hölle bei Lilith eher ein feuchtes, tiefes, kaltes Grab. (andreas)


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