zurück


INSCAPE "Nachtmeer"
(Eigenproduktion)

Die drei Musiker Klaus Schkalee (Gesang), Frithjof (Was für ein Name) Dau (Synths) und Michael Pfirrmann (Sampling) vereinen auf ihrem, in Eigenregie entstandenen Debüt, eine ganze Menge an Einflüssen aus der elektronischen Welt. Meistens klingt die Musik nach getragener Melancholie. Aber auch auf treibende Beats wurde nicht verzichtet. Die Texte wechseln zwischen trauriger Romantik und beißender Ironie. Diese werden abwechselnd in Englisch und Deutsch gesungen. Der Opener, eine Mischung aus Synthie Pop und EBM, öffnet das Tor in die ganz eigene Welt von Inscape. Es erinnert mich am ehesten an die fast Namensvetter von Escape. Allerdings ist hier der Gesang ein wenig dunkler, hat aber den gleichen klagenden Unterton. "Spy" liefert einen tanzbaren Electrosound. "Lebenslauf" erzählt mit verzweifelter Hingabe eine Fabel über das Leben mit einem schönen Wortspiel (Lebenslauf/ lauf mein Leben). Der folgende Song "Honigmond" ist das experimentelste Lied. Verzerrte Stimme zu fast schon industrial Klängen. Dazu immer wieder eingestreute Samples aus Stimmen und Tönen. Mit viel Witz beschreibt man ein klebriges Liebesspiel. ("Dein Honigmund schmeckt nach Erdnußcreme, ich leck an Deinem Gesicht"). In Alligatorenfest wird die poetische Ironie auf den Gipfel geführt. Hier wünscht man seiner großen Liebe, einen nicht so feinen Abgang, von dieser Welt. ("Ich seh ein süßes kleines Krokodil..., Alligatorenfestmenü.., Ich seh ein rechten Schuh, ich seh ein linkes Bein im Alligatoren Terrarium.."). Das ganze ist zudem perfekt produziert, jede neue Rotation macht aufs neue Spaß. Schade nur, das die Texte nicht abgedruckt wurden, es wäre eine witzige Bettlektüre geworden. Besonders nach irgendwelchen Beziehungsstress. Leider haben die Hannoveraner noch kein Label gefunden, sollte aber wohl bald der Fall sein, bis dahin kann man dieses Werk über ihre Homepage www.inscape.de bekommen. (andreas)


zurück