zurück


INFEKTION "Virus of time" (Dark Electro)
(Trisol/EFA)

Der Virus, den die Band auf ihrem Debüt in die Welt setzte, dürfte sich mittlerweile zur Epidemie ausgeweitet haben. Wer die Tanzflächen der einschlägigen Clubs sein Eigen nennt, dürfte bereits infiziert sein. Auch auf dem Zweitwerk überzeugt die Band durch ausgesprochen tanzbar produzierte Stücke. Eingängige Melodien verschwimmen im Nebel düsterer, aber immer etwas dezent gesetzten Industrial Passagen. Stampfende Beats, von verspielt bis hin zu aggressiven Ausbrüchen bestimmen den Sound. Im Vergleich zum Vorgänger sind auch die Texte ein wenig besser geworden, ohne den gehobenen Standard zu erreichen. Die Reim-dich-oder-ich-freß-dich Mentalität der meisten Songs erzeugt nicht nur freudige Schwingungen in meinen Ohren. In "Gottlos" zieht sich eine extrem dunkle Stimme durch düsterste Elektronik. Gerade in diesen wie auch in den anderen in Deutsch gesungenen Titeln erinnert man etwas an "Das Ich". Die verwegene Rhythmik, eingebunden in sakrale Samples erzeugt eine bedrohliche Atmosphäre. In "neverend" läßt man den dunklen Untergrund geschickt in einen betörenden Chorus gleiten. Rauhe tiefe Vocals wechseln in warme Gesangslinien. Die Elektronik umschweift den Rhythmus mit bewußter Unterkühlung. Nachdem man sich in krachiger Weise dem Instrumentalsong "fear" hingebt", folgt der verwegene Titelsong. Hier beweist man auch ein Gefühl für Songaufbauten. Eingestreute Tempiwechsel zwischen energischen Beats uns verspielten Keys unterstützen den aggressiven Gesang. So muß Dark Electro klingen, um anzustecken. (andreas)


zurück