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ANCIENT GALLERY, THE "deinstallation" (Electro Wave)
(Eigenproduktion)

Bereits seit Anfang der 90er existiert diese Dresdener Band um den charismatischen Sänger Robin Weinhold. Durch den Einsatz eines Drumcomputers (Drummer Stefan Baier verließ die Band), sowie die zunehmende Erfahrung an technischen Geräten und Programmen entwickelte sich ihre Musik mehr in die elektronische Richtung. Von Beginn an geht man zudem sehr experimentierfreudig zu Werke. Welches selbst in den Texten auffällig wird. Die Wortspielerei erinnert teilweise an Blixa Bargelds verquere Gedankenwelt. Der Einsatz eines Verzerrers läßt Robins Stimme noch fremdartiger erscheinen. Harte metallene Gitarrenwälle treffen bei "ich leer " auf einen programmierten Soundteppich aus harmonischen und experimentellen Klängen. Etwas ruhig angehen läßt man es bei "Feuer", welches mit direkter Sprache besticht. "Ziel weiter" ist im Grunde ein treibender Rocksong, wirkt aber durch verzerrten, wilden Gesang, sowie den verspielten Synthie-Sequenzen wie ein Stück Industrial Metal. Im Song "Nachwelt"läßt man sich von Herbert Hesses "Steppenwolf" inspirieren. Sehr schön die Umsetzung mit weiblicher Background Stimme. Nicht nur Hesse, sondern auch Dostojewski und vor allem Charles Bukowski spielen auf "deinstallation" eine zentrale Rolle. Hier wird deutlich, daß ein hohes Maß an Aufmerksamkeit den Texten gewidmet wurde, und das solltet ihr auch tun, es lohnt sich. Ansonsten bietet das Album für alle, die mit Neubauten oder Pitchfork etwas anfangen können, eine interessante Alternative. Info: www.theancientgallery.de (andreas)


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