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ANCIENT GALLERY, THE "kopfdelay" (Dark Elektro)
(Noisework/SX Distribution)

Mittlerweile hat die Band ihr zehnjähriges Jubiläum gefeiert. Grund genug, um nach ihrem Debüt "Deinstallation" (siehe Archiv) nun endlich das Zweitwerk der Öffentlichkeit zu präsentieren. Erneut bestimmen elektronisch-druckvolle Kompositionen das Album. Eingestreute Samples und dezenter Industrial sowie die energisch vorgetragenen deutschen Texte sind die tragenden Säulen ihrer Musik. Vor allem die Detailverliebtheit bei den Texten sorgt für Begeisterung. Diese reicht von verwegenen Wortspielen bis hin zur klaren Anklage. Besonders bei ersteren könnte auch ein Blixa Bargeld Pate gestanden haben. Die Elektronik ist gewollt kühl inszeniert, sie ist ein bedrückendes, fast morbides Gestell, welches immer wieder von schrägen Tönen zum Einsturz gebracht wird. Trotzdem schafft es der Vierer seine schrägen Toneskapaden zu einem eingängigen Refrain zu führen, der meist in einem kraftvollen Intermezzo endet. Die verzerrten weiblichen Vocals in Verbindung mit der unterkühlten Stimme Robins erscheint in "druck" wie eine Bedrohung. Die Dresdner besitzen das seltsame Gespür ihre elektronischen Alpträume in ein Gewand zu packen, welches fesselt und gleichzeitig abstoßend erscheint. Und selbst vorm Cyper Punk machen sie bei Songs wie "ultima ratio" nicht halt, ein eingängiger Refrain und ein melancholisches Zwischenspiel vervollständigen den Song. The Ancient Gallery sind der Beweis, dass der elektronische, deutsche Underground lebt. Info: www.theancientgallery.de (andreas)


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