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12000 DAYS "The devil in the grain" (Neo Folk Wave)
(Trisol/EFA)

Das englische Duo Martyn Bates (Eyeless in Gaza, Scorn, Anne Clark) und Alan Tranch (Orchis) liefern auf ihrem zweiten Album eine traumhafte Verschmelzung von romantischen Gitarren Wave und Neo Folk. Während man im Opener "Song of the prophet" noch mit Brit-Pop Anleihen kokettiert, erschafft man fortan eine bedrohlich düstere Atmosphäre der Leidenschaft. Die Musik ist sehr ruhig gehalten, die Instrumentierung klingt bewußt minimalistisch. Die Akustik Gitarre wird als perfekte Unterstützung des melancholischen, teilweise wehklagenden Gesang von Martin genutzt. Besonders Songs wie "all in the May" oder "Darkness rising" sind von einer derart morbiden Schönheit durchzogen, daß man sich in ein von Kerzenlicht durchfluteten Raum versetzt fühlt. In "whitesome day" wird dieser Raum, von einer mit Hall versehenen Stimme mit Leben erfüllt. Traurig, balladesk rinnen die Worte wie Sandkörner durch die Hände. Fast flüsternd wird uns in "glistening Praise" eine Geschichte erzählt, welche durch dezente musikalische Unterstützung in ein düsteres Kleid gesteckt wird. Im faszinierenden "the Hand of glory" werden die Gitarren auch mal härter angeschlagen, um hernach im klagenden Gesang in Ehrfurcht zu versinken. Ein durch und durch stimmungsvolles Werk, welches jeden von Kerzenschein beleuchteten Rotwein-Abend als perfekter Begleiter dient. (andreas)


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