MIGNON hat für mich den Beigeschmack eines künstlichen Produktes, was aber vielleicht daran liegt, dass ich den Look nicht mag und das Namedropping mich nicht vor Freude sabbern lässt (Rob Hill hat CYPRESS HILL und KORN produziert, MIGNON selbst ist mit PEACHES aufgetreten, wobei ich nicht genau weiß, wer oder was PEACHES ist).

Aber wenn man die Mucke ordentlich aufdreht und sich mit der überdrehten Schiffs-Mädchen-Junge-Stimme angefreundet hat, kann man durchaus sein blaues Wunder erleben. Der Stil lässt sich nicht zwingend kategorisieren, denn der Titelsong ist ein schöner Rocker und auch "Gimme", "Hot love", oder "Scream!" gehen gut ins Ohr, sind mal alternativ, mal rockig, mal rollig, mal punkig und immer interessant. Mein Lieblingstrack "Fist in your Face" hat einerseits stumpfe Gitarren zu bieten, begeistert dann aber mit einer starken Slidegitarre und elektronischen Parts und lebt von der rotzigen Attitüde der Berliner Sängerin. So macht das richtig Spaß.

Leider weiß ich immer noch nicht, was daran Image ist und was echt, aber für einige vergnügliche Durchgänge in Erinnerung an die Mitneunziger, als auf MTV häufiger solche Musik lief, ist die CD wie geschaffen. Ist man allerdings auf nachhaltige Musik aus, sollte man sich weiter umgucken, denn da geht der Band die Puste aus wie der gleichnamigen Batterie. (chris)

MIGNON

"Kiss of Death"
(Rock)

Wertung: Gut

VÖ: 17.06.2011

Label:
Impedance Records

Webseite:
www.mignonmusic.com


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