Amon Radek aus Russland hat die Titel auf diesem Album zwischen 2002 und 2005 aufgenommen. "Ich habe die Grenzen meiner Kräfte erreicht" heißt es von dem Künstler und beendet nun scheinbar das Projekt MASKA GENETIK mit erscheinen dieses Werkes, weil es zu qualvoll sei, den eigenen Ansprüchen zu genügen.

Dieser hohe selbsterlegte Level ist in vertonter Form fast plastisch. Diese Musik, die man im Label auch als Angst Pop bezeichnet, ist unglaublich dicht, verstörend und wuchert sich wie Krebszellen in die Gehörgänge. Diese Klangwelten kenne ich aus alten Horrorfilmen und sie transportieren eine fleischgewordene expressionistische Angst und Bedrückung wie kaum etwas zuvor Gehörtes. Klänge voller Leid, Zerrissenheit, Boshaftigkeit und Trauer verängstigen den Hörer und entführen in eine wohl nicht zu verstehende Welt des Amon Radek. Fließende, rhythmisch pochende, schmerzvoll zerreißende Geräusche und dazu dieser manische, meist unverständliche Sprechgesang bieten das musikalische Portal zu seelischen Qualen. Musikalisch und textlich beachtenswert ist vor allem das vertonte Gedicht von Reiner Maria Rilke, "Ernste Stunde", das die Stimmung des Albums perfekt in Worte fasst.

Es wäre eine Schande, wenn "Strada" das Ende dieses Projekts wäre, das derart intensive akustische Erfahrungen liefert. Sicherlich ist diese CD nicht für jedes sensible Ohr konsumierbar, aber für Noise Liebhaber mit dem Hang zur vertonten Selbstverstümmlung genau das richtige! Macht in der richtigen Atmosphäre definitiv Angst und hinterlässt schwarze Flecken in der Seele.

Dieses Werk gibt es neben der CD Version natürlich auch wieder als Vinyl, die auf 600 Exemplare limitiert ist und handnummeriert ausgeliefert wird. (michi)

MASKA GENETIK

"Strada"
(Industrial / Angst Pop)

Wertung: Empfehlung!

VÖ: 01.06.11

Label:
Galakthorrö

Webseite:
www.myspace.com/galakthorroe


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