Zuerst einmal muss man die künstlerischen Ambitionen der Band loben! Eine Kurzgeschichte zu vertonen und gleichzeitig mit einem Comic zu illustrieren, wird bei etablierten Bands groß aufgeblasen und zwecks Promotion ausgeschlachtet, bis sich hoffentlich jeder die Scheibe kauft... Hier bekommst man solche Ambitionen frei Haus von einer labellosen Kapelle, dafür Respekt.

Musikalisch bin ich hin und hergerissen. Einerseits gefallen mir einige Riffs ganz gut und hervorzuheben ist die Tatsache, dass man sich auch vor einigen Experimenten nicht scheut, was die Musik deutlich aufwertet. Andererseits klingt man sehr stark nach Rohrkrepierern wie BULLET FOR MY VALENTINE oder typisch-amerikanischen Vertretern des modernen Metals und dafür habe ich ja leider kein Gespür.

Hach ja... ich weiß noch, wie Anno Keks im Rock Hard BULLET FOR MY VALENTINE oder SOILWORK als die neuen Megabands und Heilsbringer des Metals abgefeiert wurden. Nachdem ich mir die EP "Hand of Blood" von BFMV gekauft hatte, musste ich göbeln und auch den Spontankauf der SOILWORK-CD "Figure Number Five" habe ich bitter bereut. Ganz so schlimm ist es mit den Hamburger Jungs nicht, aber ich pendle zwischen ziemlich gut (die Riffs, Experimentierfreudigkeit) und genervt (der cleane Gesang und manche altbackene Struktur).

Freunde des modernen Metals (und davon gibt es ja reichlich) sollten dennoch mal ein Ohr riskieren und auf der Seite der Band vorbeischauen! (chris)

DEATHTRAP FOR PHOENIX

"Deathtrap for Phoenix"
(Metalcore)

Wertung: Gut

VÖ: 2011

Label:
Eigenproduktion

Webseite:
www.deathtrapforphoenix.de


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