GAVIN FRIDAY war bisher eigentlich noch kein Begriff. Kein Wunder, denn der irische Sänger, Songwriter und Komponist hat sich in den letzten Jahren ziemlich rar gemacht. Ursprünglich in der Post Punk Band VIRGIN PRUNES groß geworden, begann er Ende der 80er Jahre eine Solo Karriere einzuschlagen und hat seitdem vier Solo Alben und unzählige Soundtrack Beiträge geleistet, u.a. "Angel" zum Film Romeo und Julia.

Nun ist es Zeit für sein viertes Album namens "Catholic", in dem er den Umbruch, das politische Chaos und den geistigen, finanziellen und moralischen Bankrott des Heimatlandes verarbeitet. Aber auch die Erfahrung seines inzwischen 50 Jährigen Daseins wird thematisiert.

"Able", "Land On The Moon" und vor allem das fast schmerzhaft klingende "A Song That Hurts" bieten einen unglaublich intensiven Beginn des Albums. So ruhig und beruhigend die Stücke sind, genauso verletzlich fühlt man sich beim Hören und nimmt schier die Rolle des Sängers ein. Eigentlich ist die Musik sehr simpel, aber genauso ist sie unglaublich einfühlsam und bewegt mich zum Nachdenken und "in mich kehren" und ist somit keine Musik zum Autofahren oder für Partyabende. Vielmehr ist es Musik zum Genießen und zum Intensivieren von Stimmungen. Diese tolle raue Stimme, begleitet von einer akustischen langsamen Gitarre und sanften Keyboardflächen. So manches Mal fühle ich mich an David Bowie erinnert, wenn er mit seiner Stimme aufwühlt und berührt. Genau das schafft "Catholic" auch und ist somit der perfekte Soundtrack zum Traurigsein, zum Kuscheln oder um einen nachdenklichen Abend mit einem feinen irischen Whiskey zu verbringen.

Wirklich tolles Album! (michi)

GAVIN FRIDAY

"Catholic"
(Independent)

Wertung: Gut

VÖ: 13.05.11

Label:
Rubyworks / Cargo

Webseite:
www.gavinfriday.com


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