Die Geschichte DEEP PURPLEs ist eine Geschichte voller Höhen und Tiefen. Ihren Höhenflug hatte die Band in kreativer Hinsicht sicherlich zwischen 1969 und 1973, als Blackmore, Gillan, Glover Paice und Lord die Musikgeschichte revolutionierten. Nach dem Ausstieg von Ian Gillan und Roger Glover holte man sich 1973 den damals jungen und göttlichen David Coverdale hinter das Mikrofon und als Bassist bestellte man Glenn Hughes, seines Zeichens ebenfalls begnadeter Sänger, der sich aber den Erfordernissen der Band unterordnete und eher kleinere Gesangsparts übernahm. In diese Zeit setzt die Dokumentation "Getting Tighter" ein und erzählt die Geschichte der Mark III und Mark IV. Die Mark IV begann, als auch Ritchie Blackmore seinen Hut nahm und stattdessen ein Jungspund namens Tommy Bolin eingestellt wurde.
Die Dokumentation beinhaltet hauptsächlich aktuelle Interviews mit Glenn Highes und John Lord und Mr. Hughes hat es am treffendsten zusammengefasst: "Hätten Led Zeppelin Jimmy Page ersetzen können? Unmöglich!" Und die Entscheidung, Ritchie Blackmore zu ersetzen sollte sich auch nicht als die Beste herausstellen. Auch Jon Lord macht keinen Hehl daraus, dass die Zeit der Mark III und Mark IV voller Probleme, Drogen und sogar einem Mord war.

Dazu gibt es einen 30minütigen Konzertmitschnitt der Mark IV-Ära aus Japan, in dem man sich von der Qualität der Band zu dem Zeitpunkt ein Urteil bilden kann, Ich persönlich finde, die Songs, die man für das "Come taste the Band"-Album aufgenommen hat (hier "Love Child" und "You keep on moving") super rüberkommen und auch "Burn" ein echtes Highlight ist, aber die Mark IV-Besetzung bei den Klassikern "Highway Star" oder "Smoke on the Water" komplett untergeht, was vor allem das Feeling angeht, denn einen Ian Gillan und Ritchie Blackmore zu ersetzen ist einfach unmöglich.

Gleiches gilt auch für die beiliegende CD, die 60 Minuten lang mit Songs aus Japan und Longbeach unterhält und deren Tracks allerdings schon auf diversen Live-CDs veröffentlicht wurden, wenn meine Sammlung mich nicht täuscht. Dem "Nicht-Alles-Sammler" dürfte das allerdings ziemlich schnurz sein und er darf sich über "andere DEEP PURPLE" freuen, als man es allgemeinhin gewohnt ist, denn in diesen Jahren war die Band ein grooviger und mischte mehr Soul in die Musik.

Für DEEP PURPLE-Fans ist diese Doku sehr unterhaltsam und spannend, wer sich neu mit der Band befasst, sollte eher mit der gnadenlos guten Mark II anfangen. Leute, die einen Schritt weitergehen und die Evolution einer Hard Rock Band erleben möchten, finden hier einen super Einstieg. (chris)

DEEP PURPLE

"Phoenix Rising"
(Hard Rock)

Wertung: Gut

VÖ: 20.05.2011

Label:
earMUSIC / Edel

Webseite:
www.deep-purple.com


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