Sven Rebentisch aus Berlin hat innerhalb der Szene bei Kennern schon einige Male für Besondere Momente gesorgt. Zuletzt war es der elektronisch, chansonesque Tanz durch das nächtliche Großstadtleben "Unter der Stadt". Nun hat er sich mit dem Soundtüftler Cabo De Gata zusammengetan, um ein alptraumhaftes, surreales Hörspiel zu erschaffen nach einer Kurzgeschichte von Andreas Winkler.

In "Die letzten sieben Tage der Depression" wandelt der Protagonist konträr und dennoch parallel zur biblischen Genesis durch eine alltägliche Realität, die sich durch seine Wahrnehmung in einen destruktiven, verzerrten Alptraum verwandelt. Während der körperliche, soziale und geistige Verfall von Tag zu Tag weiter voranschreitet, wird die musikalische Vertonung und die verbale Verzweiflung immer aussichtsloser. Vom ruhigen Ambientklängen bis hin zum wütenden Industrial-Noise steigert sich die Lage des Erzählers bis ins Ausschichtslose. Der letzte Tag der Woche endet in keinem Happy End, sondern im Zwist des Freitodes der letztendlich zur Erlösung der Qualen führt.

"Die letzten sieben Tage der Depression" ist ein düsteres, faszinierendes und verstörendes Werk, an der Schnittstelle musikalischer Unterhaltung und anspruchsvoller Literatur. Alte GOETHES ERBEN Freude können hier sicherlich Begeisterung dran finden. Leicht zu konsumieren ist dieses Werk nicht. Und das ist auch gut so! (michi)

CABO DE GATA & SVEN REBENTISCH

"Die letzten 7 Tage der Depression (Eine vertonte Kurzgeschichte)"
(Ambient / Hörbuch)

VÖ: 19.04.2011

Wertung: Gut

Label:
afmusic


Startseite