Also eine indonesische Band hatte ich auch noch nicht auf dem Plattenteller. KEKAL bringen mit "8" ihr achtes Album auf den Markt, wer hätte das gedacht. Ursprünglich Mitte der 90er als Extremmetalband ins Leben gerufen widmet man sich heute lieber experimentellen Klängen, die sich keinen Genregrenzen unterwerfen lassen.

Genau dieses neue Kredo hört man vom ersten Ton an beim ersten Stück "Track One", der eine Einleitung bietet wie die viel gepriesene Faust aufs Auge, denn der Song startet mit einen Blast in elektronischer Ausführung, dass es so manchem Schwarz-Weiß bemalten Bösewicht-Gesicht Angst und Bange machen dürfte. Schnell verwandelt sich der Song aber in eine bunte Mischung aus Elektropop, Heavymetal und Rock, wie man es sicher selten zuvor gehört hat. "Gestalt Principles Of Matter Perception" startet mit einem Maschinengewehrsalven-ähnlichen Krach, der als vollwertiges Instrument fungiert. Dazu gibt es einen verzerrten, hellen, fast weinerlich wirkenden Gesang, der sehr spirituell wirkt und das gesamte Experimental Konzept verfeinert. Immer wieder werden Songs durch Noiseeffekte, Brachialriffs oder atmosphärischen Synthieflächen durchstreifen, sodass merkwürdige akustische Konstellationen entstehen, die selbst das alternative Musikohr nicht zwingend als selbstverständlich anerkennt.

Nicht jeder Song auf dem Album ist ein Volltreffer an gelungener Innovativität, bietet aber sicherlich diverse interessante Klangerlebnisse, die über den bekannten Standard hinausgehen. Vor allem die letzten Stücke erscheinen mir etwas mutlos oder zu harmlos, um dem Anfangswahnsinn der CD folgen zu können. Nicht leicht zu hören und zu verdauen, aber trotzdem eine gelungene Abwechslung zum sterilen Einheitsbrei! (michi)

KEKAL
"8"
(Experimental)

Label:
(Whirlwind Records)

Webseite:
www.myspace.com/kekal

VÖ: 18.03.2011

Wertung: Geht so

Startseite