Eine junge Band aus Göteborg wird mit melodischem Death Metal angeprisen. Da scheinen Stilrichtung und Vorbilder glasklar, aber glasklar ist hier nur der Sound, denn AMARANTHE sind zwar im melodischen Death Metal verwurzelt, bieten dem Hörer aber mehr...

Dieses "mehr" wird beim Hören der ersten Tracks schnell deutlich. Fangen wir beim Gesang an. Da gibt's nämlich drei Leute, die sich bei den Schweden darum kümmern. Andy screamt in sanfter Metalcore-Manier, Jake singt ebenso klar wie Elize, die in jeder Gothic Metal Band sofort mit ihrer angenehm hohen, rockigen Stimme mit Kusshand genommen wird. Weshalb ich die Anspielung auf Gothic Metal mache wird vor allem in den Refrains und auch in den ruhigeren Parts deutlich. Die Band hat ihrem harten musikalischen Grundkonzept immer wieder poppige Ohrwurmrefrains verpasst. Das klingt zuerst etwas schmalzig, man gewöhnt sich aber schnell daran, weil z.B. die Albumhits wie "Hunger" und "1.000.000 Lightyears" mitreißend sind und nach kurzer Zeit nicht mehr aus dem Gehirn gehen. In den ruhigen Momenten und melancholischen Momenten des Albums gehen die Hörtendenzen in Richtung Nightwish, Xandria bis alte Evanescence. Darüber schwingt, wie schon erwähnt, ein echter Pop-Appeal, der die Stücke insgesamt sehr eigenständig wirken lässt.

Für ein Debütalbum sehr stark und das im gesamten Rundumpaket Songwriting über den produzierten Sound bis hin zum gesamten Auftreten. Wer sich mit einer etwas poppigeren Variante des Melodeath anfreunden kann (Sonic Syndicate lassen grüßen) und zudem auch Frauengesang im Metal etwas abgewinnen kann, ist hier bestens aufgehoben. (eller)

AMARANTHE

"Amaranthe"
(Modern Melodic Death/Gothic Metal)

VÖ: 29.04.2011

Wertung: Empfehlung!

Label:
Spinefarm Records

Webseite:
myspace.com/amaranthemetal

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