NECROS CHRISTOS "Doom of the Occult" (Death Metal)
(Van Records)

Das neue Album von NECROS CHRISTOS trägt den Titel "The nine branched candelabrum of mystical lights, leading into Doom of the Occult" und ist ein Beweis, dass mp3-Promotion hier nur abkacken kann. Ja, ich bin froh, das Album schon vor dem Release hören und besprechen zu dürfen, aber als nackte mp3-Files, die auch noch "Titelnummer 1" etc. heißen, kommt nicht zwingend die Stimmung auf, um diesen Monolithen würdevoll verarbeiten zu können.

Erst nach einiger Zeit erkenne ich die Struktur des Albums, denn die neun verschiedenen kurzen "temple"-Parts erklingen alle mit schönen (Kirchen-)Orgelklängen, wogegen die fünf "Gate"-Zwischenspiele auch mal ausgewachsene Songlängen bekommen und einen orientalischen Einfluss deutlich machen. Zusammen mit den neun eigentlichen Tracks des Albums haben wir ein komplexes Album vor uns, dessen Hintergrund für mich als Rezensenten leider im Dunkeln verharrt. Konzeptalbum? Parallele Geschichte zweier Kulturen? Ich kann es euch nicht beantworten, was ich aber sagen kann, ist, dass das Album nichts für MANOWAR-Freunde ist. Die Vögel um Joey deMaio bringen zwischen ihren Songs auch gerne allerlei "Musik" unter, aber mit solch niveaulosem Kram geben sich Raelin Iakhu (d), Black Shepherd ov Doom (b), The Evil Reverend N (G) und Mors Dalos Ra (g, v) nicht ansatzweise zufrieden, sondern kreieren eine sagenhaft dunkle Atmosphäre, die mich manches Mal an eine böse Version der alten MORBID ANGEL erinnert. Die Songs sind im Death Metal angesiedelt, aber tauchen genauso oft ein in doomige Gefilde und erreichen erst durch ihre schleppenden Part den richtigen Grad an Boshaftigkeit (wie z.B. in "Descending into the kingly tomba").
Wenn man sich die Auszeit nimmt und sich voll und ganz diesem gewaltigen Album hingibt, wird man mit einem enorm atmosphärischen Album belohnt, welches man an dunklen Tagen immer wieder hören muss, da die Stimmung durchaus süchtig macht.

Ich freue mich schon auf die "echten" Veröffentlichungen, die über Van Records und Sepulchral Voice gleichzeitig herauskommen und der Musik (garantiert) den richtigen Rahmen liefern. Checkt bis dahin www.darknessdamnationdeath.com. (chris)



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