METALLSPÜRHUNDE "Moloch" (Independent / Electro)
(Danse Macabre)

Die METALLSÜRHUNDE kommen aus der Schweiz und treiben ihr Unwesen bereits seit 1999 in der schwarzen Szene. Michael Frasse ist der Kopf der Band und ist inspiriert vom New Wave und dem Synthie Pop der 80er Jahre und mit "Moloch" erscheint das inzwischen 6. Album.

Die mir vorliegende limitierte Doppel CD ist unglaublich opulent gestaltet als fettes Digipack samt Bonus CD und einem hochwertigen und liebevoll gestalteten Booklet, was man in der heutigen Zeit nicht hoch genug preisen kann.

Wo bei den Vorgängeralben noch ausgeprägte Industrialelemente immer wieder Verwendung fanden und an die letzteren DAS ICH Werke erinnerten, sind es heute eher die filigranen Soundgerüste aus eingängigen Keyboardrhythmen, greifenden Gitarren und Michael Frasses bissigem deutschsprachigen Gesang, die für die markanten Elemente sorgen. Der Retro Pop Gedanke lebt in jedem Ton, der aus den Lautsprechern strömt, man nehme nur das zweite Stück "Kein Herz", das eine geniale Symbiose auch Rhythmus und Melodie eingeht und einfach ein perfektes Klangarrangement darlegt. Mich erinnert es an vielen Stellen ein bisschen an die Songs von THE CRÜXSHADOWS, die bei vielen Songs ein ähnlich hohes Gefühl für diese greifenden Dark Pop Stücke bewiesen haben. Die Lyrikarbeit mit der deutschen Sprache birgt auch immer wieder hohe Risiken, aber die Textarbeit gefällt mir ziemlich gut. Egal ob bissig, wie bei "Es wird gestorben", oder in ruhigeren Stücken, wie "L´enfer", die Worte treffen ins Mark und bieten Anlass für diverse kontroverse Gedankenspielchen. Zwischen den 13 Songs verbergen sich auch diverse potentielle Anwärter für die Tanzflächen der Nation, so ist zum Beispiel das Titelstück "Moloch" ein toller treibende und stampfender Electrokracher, der sich definitiv bei jeder schwarzmusikalischen Party bewähren wird. Auch Keyboarderin Marion darf sich auf diesem Album wieder am Mikro austoben, nachdem vom letzten Album das Coverstück "Was hat mich bloß so ruiniert" wirklich sehr gelungen war. Dieses Mal übernimmt sie den Gesang wirklich eindrucksvoll eingängig und messerscharf bei "Synästhetische Magie" und bietet so einen der Höhepunkte des Albums.

Insgesamt eine starke Vorstellung, die die Schweizer mit "Moloch" hier zeigen. Für alle Freunde von griffigen und anspruchsvollen deutschen Texten, die weit über das plakative "ich bin böse" Blabla hinausgehen, ein absoluter Tipp.

Die bei der limitierten Version beiliegende Bonus CD bietet 11 Remixe von älteren METALLSPÜRHUNDE Songs. Unter anderem gibt es interessante und abwechslungsreiche Versionen von "Blut und Spiele", "Obszöne neue Welt" u.v.a. www.mshunde.ch / www.myspace.com/metallspuerhunde (michi)



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