INHUMAN HATE "Twillight of a Lost Soul" (Black / Doom Metal)
(Eisenwald)

Ziemlich nackt flattert die Promo bei mir rein, keine Tracklist, keine Texte, keine Bandmitglieder, nichts. Naja, bei der Recherche stoße ich auf das Interview von meinem Kollegen Sad1914 und lese, dass man die Informationen zur Band bewusst spärlich halten möchte. Na gut, dann kümmer' ich mich auch mal nicht um die Rahmenbedingungen, sondern stürze mich schlicht und ergreifend auf die Musik.

Das erste Lied ist ein überlanger Monolith, der die Marschrichtung des Albums klar widerspiegelt: musikalisch zwischen Black Metal der schnellen, aber auch ruhigeren Sorte pendelnd, ist der Song schon beinahe progressiv zu nennen. Der deutsche Text ist düster und steckt voller Kälte, Verzweiflung, Misanthropie. Ein starkes Stück Musik, wenn auch nicht für Jedermann geeignet.

Noch weniger ist allerdings Lied drei geeignet, besteht es nur aus Keyboardteppichen und dem unglaublich intensiven Geschrei, der anfangs unglaublich verzweifelt klingt und sich im fünfminütigen Verlauf mit Aufforderungen zum Selbstmord paart. Ich glaube, dass ich Verzweiflung, Wut und (Selbst-)Hass selten so intensiv vertont gehört habe, wie hier.

Der totale Gegensatz ist allerdings der vierte Track, der wunderbar mit Geige und Klavier beginnt und anstatt wütenden Black Metal als Gegenpol zu installieren, macht man auf einmal mit Klargesang und gothic-lastigen Arrangements ein komplett anderes Fass auf. Klingt ja nicht schlecht, aber passt nicht zum Rest der Scheibe. Eingerahmt werden alle fünf Stücke durch den ewigen Regen, was dem Scheibchen einen schönen Rahmen verleiht.

Suicidal Metal, Black Metal, Doom Metal, Death Metal... nennt es, wie ihr wollt, hier bekommt ihr von Allem etwas. Wer sonst aber nur lustige Musik hört, wird mit der Intensität der Emotionen sicherlich nur schwer umgehen können. Mir gefällt's und über den Ausflug in die Gothic-Welt denke ich nicht weiter nach. Checkt die Webseite: www.myspace.com/inhumanhate. (chris)



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