COVENANT "Modern Ruin" (Electro)
(Synthetic Symphony)

Zu den schwedischen COVENANT muss man eigentlich nicht mehr viel sagen. In den letzten 15 Jahren waren Eskil Simonsson, Joakim Montelius und Daniel Myer immer ein Garant für technisch absolut hochwertige elektronische Musik zwischen Future Pop und EBM. Die Zeiten, in denen mich COVENANT vollends mitgerissen haben, sind allerdings auch schon länger vorbei, zumal es schon lange nicht mehr Knallersongs gibt wie es sie Mitte der 90er gab und man sich fast ausschließlich dem schon genannten Future Pop gewidmet hat.

Mit ihrem siebten Studioalbum, "Modern Ruin", gehen COVENANT konsequent den Weg des ruhigen molodiösen Electropop weiter, wie man ihn auch schon auf dem letzten Alben "Skyshaper" gehört hat. Gleich der Opener "Lightbringer", dessen Single vorab veröffentlicht wurde, wiegt uns in musikalischer Sicherheit ohne große experimentelle Anteile. "Judge Of My Domain" geht etwas straighter voran mit einem straffen schnellen Beat und synthetisch verzerrten Stimmen; allerdings geht's im Refrain wieder sehr gefühlvoll und eingängig glatt zu, sodass auch bei diesem schnelleren Stück die poppigen Einflüsse dominieren. Danach wirkt "Dynamo Clock" trotz aller cooler Sequenzer ziemlich Dance- bzw. Trance-lastig, was mir überhaupt gar nicht zusagt, denn was so modern und szenefremd klingt, entzieht sich meinem Geschmack. "The Beauty And The Grace" ist dann wieder ein dunkel melancholisches Stück, das Eskils Gesangskunst perfekt hervorhebt. Zu den tollen mit Synthieflächen verschlungenen, schwebenden Rhythmen ist besonders der Gesang sehr gut gelungen und kann diese COVENANT typische Ballade zu einem der Höhepunkte des Albums formen. "Beat The Noise" ist das einzige Stück, dem ich Tanzflächenpotential zugestehen kann, denn es ist das einzige Stück, mit einem gut tanzbaren Rhythmus, der sich treibend durch den Song zieht. Somit endet mit einem wiederum sehr ruhigen "The Road" ein COVENANT Album, das bei mir noch nicht ganz angekommen ist, weil es mir wieder viel zu ruhig und atmosphärisch ausgefallen ist und ich die tanzbaren Aspekte einfach vermisse.

Allerdings bleibt es abzuwarten, wie sich die Remixe und Maxis zu den Songs gestalten, denn das waren immer die Songs, die die Floors zum Glühen gebracht haben. Sonst ist "Modern Ruin" ein technisch perfektes Album, dessen Ziel es auch sicherlich nicht unbedingt sein soll, nur kurzweilig zu unterhalten. Schließlich sind COVENANT ja auch schon lange erwachsen geworden und so kann man sich auch den ruhigeren, ernsteren und halt altersgerechten Themen widmen. www.covenant.de / www.myspace.com/covenant (michi)



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