LETZTE INSTANZ "Heilig" (Folk/Gothic Rock)
(Columbia records)

Nach "Schuldig" aus dem letzten Jahr haben LETZTE INSTANZ kürzlich den zweiten Teil ihrer CD-Trilogie, dieses mal mit dem Titel "Heilig", auf den Markt gebracht. Zwar setzen die Sieben, die weit über das Bundesgebiet verstreut ihren Wohnsitz haben, ihren unverkennbaren Stil mit einer Mischung aus Gotihc, Folk und Rock fort, dennoch machen sie es dem Hörer mit diesem Album ein wenig schwerer.

Gab es auf "Schuldig" noch positive Ausreißer, die dem Musikfreund schon beim ersten Hören ins Ohr gingen und auch dort hängen blieben, finden sich solche auf diesem Album nicht so schnell. Gleichwohl sollte man sich für die Scheibe die nötige Zeit nehmen. Man muss sie vielleicht einmal mehr hören, als manch andere Neuerscheinung. Aber gerade beim wiederholten Hören offenbaren sich wahrhaftige Perlen unter den Stücken, die in das große Bandgeschichtsbuch eingehen dürften.

So präsentiert sich beispielsweise "Unsterblich" nach kurzem Intro und "Neue Helden" durch absolut gängigen Refrain und bereits hier weiß Sänger Holly seine stimmliche Bandbreite gekonnt darzubieten. Unabhängig hiervon ist das musikalische Zusammenspiel, insbesondere mit Cellist Benni Cellini und Violinist M. Stolz, wieder einmal von höchster musikalischer Qualität geprägt, auch wenn die zwei mitunter nicht mehr ganz so vordergründig in Erscheinung treten, wie es noch beim Vorgänger der Fall war.
"Schau in mein Gesicht" als erste Singleauskopplung vereint ebenfalls sämtliche musikalischen Merkmale der Band auf sich und weiß trefflich zu überzeugen.

Negative Höhepunkte, dies ist der wichtigste "Kritikpunkt" des Albums im Hinblick auf die auf Anhieb nicht festzustellenden, eingängigen Stücke, gibt es überhaupt nicht. Die CD läuft auf konstant hohem Niveau durch. Kein einziges Stück präsentiert sich schwächer oder stilistisch womöglich gar brüchig.

Und letztlich, wie eingangs angedeutet, findet man dann die Perlen des Albums. LEANDRA, bereits musikalische Begleitung auf "Weiße Reise" ist ein perfekter, stimmlicher Partner in "Der Kuss", welches durch seine steigende Dynamik überzeugt. Daneben ist die "Winterträne", das Abschlussstück, eine dynamische Ballade, die höchsten musikalischen, aber auch emotionalen, Ansprüchen genügt.

Den Verantwortlichen ist ein absolut rundes Gesamtwerk gelungen, welches man in dieser Form so eher selten antrifft. (ludger)


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