COMBICHRIST "Making Monsters" (Electro / Industrial)
(Out Of Line)

Eigentlich hätte niemand erwartet, dass COMBICHRIST nach der viele Monate langen "Today We Are All Demons" Tour quer durch die Welt uns so schnell wieder mit einem neuen Album beglücken werden. Doch scheinbar ist Mr. LaPlegua selbst in den Ruhepausen auf Tour der Workaholic, den wir kennen, denn "Making Monsters" ist genau in diesen Phasen entstanden.

Die Vorab Maxi "Never Surrender" hat uns kürzlich schon eindrucksvoll mit ungewohntem Cleargesang eingestimmt und nun ist die Spannung groß, was mich auf den 12 Tracks umfassenden Werk erwartet. Zuerst nachdem das Intro vorüber ist, scheint alles wie auf den Alben zuvor, denn "Follow The Trail Of Blood" scheint dem Hörer in musikalischer Art die Haut vom Körper reißen zu wollen. Mit der von den letzten Alben gewohnten Brachialität und Soundgewalt stampfen die Beats und Andy presst wie kein Zweiter die Vocals ins Mikro, sodass die akustische Vision von Aggressivität wiedermal perfekt umgesetzt ist. Das schon angesprochene "Never Surrender" folgt mit seinen schwallenden Sequenzern und Grooves und der Gesang funktioniert auch ohne allzu hohem Nachdruck. Was nun kommt, kennen wir so noch nicht unbedingt von COMBICHRIST, denn "Throat Full Of Glass" ist ein ziemlich langsames Stück, pulsierend aber vor allem durch den völlig cleanen Gesang sehr ungewohnt. Allerdings finde ich dieses Stück sehr reif und erinnert mich stellenweise an NINE INCH NAILS oder auch COVENANT. Dieser Art finden sich einige Stücke auf dem Album, allerdings ist immer noch eindeutig COMBICHRIST zu hören, denn die so bekannten und geliebten Industrial Elemente dürfen natürlich nicht fehlen. Bestes Beispiel dafür ist "Just Like Me". Das intensivste Stück und der größte Anwärter auf die Tanzflächenvorherschaft ist meiner Meinung nach "Slave To Machine", denn in diesem Stück steckt die meiste Energie bestehend aus heftigen Beats, schwirrenden Electromelodien und geilen rhythmischen Vocals.

Ich muss sagen, dass dieses Album noch einige Anläufe brauchen wird, um sich bei mir vollends durch zu setzten. Auf dem ersten Blick sind die druckvollen Tracks etwas zu kurz gekommen. Scheinbar war die Tour doch ziemlich anstrengend und Herr LaPlegua hat sich beim Songs schreiben nach Ruhe und Besinnlichkeit gesehnt. Man kann allerdings auch behaupten, dass "Making Monsters" das bisher reifste und facettenreichste Album ist. Also noch ein paarmal hören und dann ist wahrscheinlich alles gut.
www.combichrist.com / www.myspace.com/combichrist (michi)


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