ANGANTYR "Svig" (Black Metal)
(Northern Silence Productions)

Gleich das Intro des Songs "En Fjendes Død" macht die religiöse Einstellung von ANGANTYR und das was musikalisch folgen soll, relativ klar. Es beginnt mit einem schönen Stück auf der Kirchenorgel. Doch auf einmal stört ein Eindringling, der sich ran schleicht, die Musik. Auch seine Absichten sind sonnenklar, nachdem man hört wie der Orgelspieler erstochen zusammenbricht und mit seinem toten Körper einen Missklang aus der Orgel stößt. Dann bricht der raue nordische Black Metal auch direkt los.

Einflüsse für ANGANTYR aus Dänemark sind musikalisch klar die frühen und mittleren 90er der norwegischen BM-Szene. Ideologisch geht es hier um nordische Mythologie und skandinavische Geschichte, was man schon am Bandnamen feststellen kann, denn ANGANTYR war ein dänischer König im 8. Jahrhundert. Die Geschichte in "Svig" führt das bereits in dem letzten Album "Hævn" begonnene Thema von Arngrim fort. Ein skandinavischer Krieger, der seine Heimat verlässt, um Rache an den christlichen Eindringlingen zu nehmen, die seine Familie getötet haben. Angantyr war einer der 12 Söhne von Arngrim.

Verantwortlich für ANGANTYR ist Ynleborgaz, der im Alleingang auch noch für "Tågefolket" verantwortlich ist, alle Instrumente bei "Make a Change... Kill Yourself" bedient und live "Vardlokkur" und "Blodarv" unterstützt.
Hier bei ANGANTYR geht es wie bereits beschrieben um nordischen Black Metal der 90er, meist in epischer Länge, 7:30 bis 10:00 sind hier der Standard.

Eiskalte Melodien unterstützt von einem meist treibenden Schlagzeug bilden hier das Hauptbild. Auszusetzen gibt es an dieser Platte meines Erachtens nichts. Der Sound ist perfekt für den Black Metal, der geboten wird, nicht zu sauber, nicht zu ramschig. Die Gitarren klingen dreckig, das Schlagzeug ist gut abgemischt und halt sich im Midtempobereich mehr zum Spannungsaufbau auf. Hier und dort mal ein Keyboard, das sich nicht aufdrängt. Alles getopt von einem Gesang, der genau zur musikalischen Darbietung passt, hasserfüllt und keifend.

Da fühlt man sich direkt in die 90er zurückversetzt. Zum Ende des 10minütigen Schlusssongs "Arngrims Armod" hört man dann noch die Kirche brennen, wahrscheinlich mit dem Orgelspieler.
Ein Spitzenalbum, was die, eh schon große, Fangemeinde in Deutschland sicherlich weiter vergrößern wird.
www.myspace.com/angantyr (hendrik)


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