SNOVONNE "It's Sno, Baby - not sugar" (Female Metal/ Goth)
(Eigenproduktion)

Irgendwie hab ich mich bei der Kurzbeschreibung gewehrt, die Worte Punk oder Batcave zu benutzen. Wobei letzteres angesichts der Dunkelheit und der morbiden Ausstrahlung durchaus gepasst hätte. Bereits die abnorme Ästhetik des Covers führt aber unweigerlich in diese Szenerie. Wenn man dann noch den bizarren weiblichen Gesang Revue passieren lässt, könnte man schnell bei Lene Lovich oder Siouxsie landen. Aber ähnlich wie mich teilweise Texte oder das Blut auf der Lippe verstörten, sollte auch ihr verstört werden.

Die Band spielt sehr verspielten Goth Rock, schafft es dabei immer zwischen Tragik und Eingängigkeit eine düstere Melodie zu integrieren. Dabei entstehen teils wunderschöne Songs, teils abgedrehte Stücke voller Expressionismus. Es sind verwegene Bildnisse einer musikalischen Leidenschaft, die gehört, auch mal einen Van Gogh das halbe Ohr kosten können.

Beim Titel könnte man zuerst auf die Idee kommen, da fehlt ein w. Aber begeht eine Band, welche ansonsten auf tragikomische Weise den Batcave sufliert, einen derartigen Fehler?

Die verqueren Soundextravaganzen und die katzengleich intonierten Vocals finden nicht nur dank der druckvollen Produktion schnell den Weg ins Ohr. Das Ganze erklingt wild und umngeschliffen und gerade diese Ungeschliffenheit steht der Band sehr gut. Zudem orientiert man sich nicht an alten Geister, sondern haut modern auf die Zwölf. Und das mit einer verschmitzt erkennbaren Energie.

Das Album lebt in der Tradition vieler britischer gothischer Bands mit weiblichen Gesang. www.myspace.com/snovonne (andreas)


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