BEISSERT "The Pusher" (DoomCore / Metal)
(Agonia Records)

BEISSERT aus Sachsen krachen ohne Vorwarnung in meine Anlage und lassen mich mit einem Fragezeichen auf der Stirn zurück. In welche Richtung kann an diese Mucke denn kategorisieren? Schwer, schwer.

Ja, "schwer" ist schon mal ganz richtig, denn die nötige Schwere von Bands wie CROWBAR oder CORROSION OF CONFORMITY bringen die Jungs mit. Die Härte wird von Vorbildern wie PANTERA extrahiert. Allerdings auch eine ordentliche Portion gesungener Melancholie, die klingt, als würde der böse Bruder von Keith Caputo (LIFE OF AGONY) anwesend sein. Aber der Hauptteil der Strophen wird schön gegrowlt und nur so mancher Refrain will sich als Ohrwurm festbeißen, was aber nicht immer schadlos gelingt. Bei "Durch die Haare in das Kind" (der inoffizielle Nachfolger von "Von hinten durch die Brust ins Auge") gelingt der Ausflug in seichte Gefilde mal gar nicht, wogegen "Yggdrasil" so catchy ist, dass sogar ich das gut finden muss.

Ansonsten wird aber auch gerne die Keule ausgepackt und wenn das geschieht, haben BEISSERT ihre ganz starken Momente. "The Pusher" (englischer Titel, deutscher Text) ist so geil, dass ich den Repeat-Knopf doch häufiger drücke, als für die gesunde Abwechslung zuträglich ist, "Saxon Blood Rock" ist ein straighter Rocker mit simplem, aber effektivem Refrain, der allerdings mittendrin auch ultraschleppend wird, "Eerie Discipline" trieft vor Pathos und bei "Aal ins Gekröse" wird das Tempo deutlich angezogen. Diese Tracks verdeutlichen die Vielfalt des Albums ganz gut, wie ich finde.

Mir gefällt diese fiese kleine Stück Doomcore/Sludge/Metal/Rock-Mucke und würde mir wünschen, die Jungs mal auf der Bühne zu sehen. We will see. (chris)


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