MR. IRISH BASTARD "A Fistful of Dirt" (Folk Punk)

(Reedo Records / Rough Trade) Nachdem mich MR. IRISH BASTARD bereits mehrfach live vollends überzeugen konnten, liegt mir nun die dritte Veröffentlichung der erst 2006 gegründeten Band vor. Und soviel sei verraten: wer sich diesen Silberling kauft, wird mehr als nur eine Handvoll Dreck bekommen. Eine Handvoll Edelsteine im kompakten Songformat wären der Lohn. Das psychedelisch-indisch klingende Intro "Thirty Pieces of Silver", "Bite the Dust", "Skin & Bones" (mit einem geilen Richtungswechsel) machen klar wo es langgeht: straighter Folk Punk mit feinen Melodien, die immer auf die Zwölf treffen, bevor der angehende Livekracher "I smell the Blood" dafür sorgt, dass man völlig losgelöst durchs Wohnzimmer pogt. Der "Ghosttrain" fährt dagegen eher auf den Gleisen der POGUES, hat aber ebenfalls eine wunderbare Melodie und viel Gefühl im Gepäcknetz. Der energetische Beginn von "Paddys last Tango" hat den gleichen Effekt wie "I smell the Blood", bevor die Melodie dich etwas runterbringt. Ich könnte aber jetzt munter so weitermachen, denn jeder Song besitzt das gewisse etwas und diese Alben sind so verdammt selten, dass es eine wirkliche Freude ist, diese Scheibe aufzulegen. Just Killers No Fillers (was auch für die drei Coverversionen des Albums zählt). The Irish Bastard (v, g) stammt tatsächlich aus Irland und bereits im Promoblatt wird auf eine stimmliche Ähnlichkeit zu Shane McGowan verwiesen, die teilweise wirklich vorhanden ist, aber der Bastard behält immer seine eigene Identität. Die Flöte von Lady Lily ist als instrumentaler Farbtupfer genauso wichtig und präsent, wie das Banjo und die Mandoline von Gran E. Smith, wogegen Ivo K'Nivo (d) und Boeuf Strongenuff (b) für den Groove und Drive sorgen, der dir sofort und ohne Umwege in die Beine schießt. Die Abwechslung ist für eine dreiviertel Stunde garantiert und die Qualität ist omnipräsent, so dass alle, die mal gute Laune bekommen möchten, einfach auf www.mririshbastard.com klicken, um sich ein Preview reinzuziehen bzw. sich das Album via Amazon vorzubestellen. Beachtet auch unbedingt die Tourdaten, denn live ist die Truppe eine Macht. Man muss nicht immer bis zum Ende des Regenbogens laufen, um einen Pott voll Gold zu finden. (chris)

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