GOLDEN APES "Denying the Towers our words are falling from..." (Wave Rock)
(Echozone/Intergroove)

Sechs Alben in einer zehnjährigen Bandgeschichte, das nenn ich mal Fleiß. Und die Jungs um den charismatischen Sänger Peer Lebrecht bleiben sich auch nach einer Dekade treu. Gefühlvolle dunkle Musik, die perfekt die Balance zwischen Eingängigkeit und Melancholie innehält. 1986 las ich im legendären Malibu Katalog eine Kurzbeschreibung zum ersten Fields Werk: "Watch out Sisters und Mission Fans". Heute gibt es weder den Katalog noch The Mission und wenn wir ehrlich sind, auch nicht die Sisters. Aber 24 Jahre später kann man bei GOLDEN APES diesen Satz neu formen: "Watch out Cure and Mission Fans".

Dieses kleine Zwischenspiel soll als erste Standortbestimmung dienen. Denn wie oben erwähnte Bands versteht es auch GOLDEN APES, ihren bedrückten Songvariationen eine latente Poppigkeit zu verleihen, ohne je in finnisch angehauchten Kitsch zu verfallen. Immer wieder wechselt man zwischen gothischer Tanzbarkeit und getragenen Variationen des leichtgängigen Waves. Dabei entstehen wundervoll romantische Stücke, deren samtene Schwere betörend in die Gehörgänge dringt.

Nehmen wir das gefühlvolle "Rays of Light", allein die dunkle Stimme verleiht dem Song eine Atmosphäre voller unterschwelliger Emotionen. Es ist wie die Geborgenheit in einer traurigen Stimmung. Das Ganze wird wunderschön begleitet von fast zart gespielten Saiten und einem unaufdringlichen Keyboard. Das Ausklingen des Songs hat gar was Erhabenes. Im folgenden "Taming a Dream" geht man etwas schräger an die Sache, spielt mit Stimme und Musik. Der melodische Unterton hat etwas von Chameleons der frühen 80er. Der Opener "Windlands" hat kleine Ansätze an das "Bloodflowers" Album von The Cure. Wird aber durch den Gesang mehr als vehemennt in die Eigenständigkeit geführt. Sänger Peer begeistert nicht nur durch sein dunkles Timbre, es ist auch die gefühlte Langweiligkeit, welche den Songs ein ganz besonderes Merkmal verleiht. Langweiligkeit? Das ist doch negativ. Nein, es ist erstmal nur eine gefühlte Maxime. Peer versteht es, den Songs durch etwas Abwesendhaftes ein ganz besondere Facette aufzusetzen. Das läuft konträr zur momentan bekannten schwarzen Schlagerszene, nach dem Motto, ich bin depressiv und bring mich um, klatscht jetzt alle im Rhythmus mit.

Fazit: Das neue Album der GOLDEN APES bietet die gewohnt gehobene Qualität. Parallel zur VÖ werden alle anderen Alben weltweit per Downlod verfügbar sein. www.goldenapes.com (andreas)


Zusatz: Was in den letzten Tagen aus dem Hause Echozone durch meinen Player lief, meine Güte, das ist klasse. DANKE
www.echozone.de


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