NEUN WELTEN "Destrunken" (Eerie Emotional Music)
(Auerbach Tonträger)

Drei Jahre nach ihrem Einstand "Vergessene Pfade" locken die aus Halle/Leipzig stammenden NEUN WELTEN mit "Destrunken" zum zweiten Mal ihre naturnahen Folkklänge aus den dämmrigen Tiefen des Waldes ans Licht der Musikwelt. NEUN WELTEN waren mir bisher leider kein Begriff, aber vom ersten Ton an bin ich absolut gegeistert. Ich habe seit EMPYRIUM (dessen Abwesenheit bisher ein nicht zu schließendes Loch in meinem Musikinteresse hinterlassen hat) nichts gehört, dass an die Genialität dieser Band nahe gekommen ist. Doch "Destrunken" zeigt, dass dieser Verlust nicht unwiederbringlich ist. Ein zwischen Folk, Klassik und wundersamer Naturvertonung angesiedeltes Album, das der Welt jenseits der Städte ein würdiges Denkmal beschert. Eine akustische Waldwanderung bestehend aus Violine, Piano, Flöte, Klarinette, Gitarre, Drums, Percussions und ganz dosiert eingesetztem Gesang. Mit elegischen Akkorden führt "Frosthauch" in die Szenerie des neuen Albums ein, dem es in seiner emotionalen Tiefe gelingt, den Hörer stimmungsvoll in dieses Werk einzuführen! Folgend sind die Stücke "Destrunken I & II" klassische instrumentale Musikoden, die einen grandios vertonten Spannungsaufbau erleben lassen, und mich an alte Schwarz-Weiß-Film Vertonungen erinnern. Dem steht "Jarknez" ins nichts nach. Eine unglaubliche aus Geigen, Drums und Cellos bestehende musikalische Reise, beginnend in einsamen grünen Landschaften, die letztendlich in schroffen Felsen oder dunkeln Wäldern endet und sich durch Death-Metal ähnlich gespielte Akkorde ausdrückt, absoluter Hammer!

So entführen den Hörer insgesamt 10 wundervolle Stücke in dunkle Wälder, an tiefe Seen oder zeigen ihm den Blick zu den Sternen. Besser lässt sich das musikalisch fast nicht machen und die Vielfalt an Instrumenten ist atemberauben. NEUN WELTEN lassen ihre Kompositionen auf den ursprünglichen Naturfolkwurzeln ruhen, ergänzen das melancholisch-dämmrige Liedmaterial aber mit zahlreichen Details, Einfällen und unerwarteten Wendungen, die ein Weghören wegen der atmosphärischen Dichte schlicht unmöglich machen. Abgerundet wird "Destrunken" durch ein meisterhaftes Artwork von Fursy Teyssier (ALCEST, LES DISCRETS, AMESOURS), das auf Grundlage der Musik entstanden ist und ihre verschiedenen Stimmungen des Albums perfekt auf visueller Ebene ergänzt.

Wenn man die Begriffe TENHI, EMPYRIUM, NEBELUNG oder ULVER nennt, muss zukünftig auch der Name NEUN WELTEN fallen und allein dieser Vergleich bedeutet für mich die grandiose Schulnote 1! www.myspace.com/neunwelten (michi)


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