MG66 "In the House of Liv" (Thrash'n'Roll)
(UK Division Records)

Der Bandname setzt sich aus der MG42 und der Route 66 zusammen, die Musik aus Rock'n'Roll und Thrash. Vielleicht hat man ein wenig zu viel im Baukastensystem gesucht, bis man endlich was gefunden hat, was man zusammen stecken kann, aber mit der ersten Langrille kann ich mich nicht hundertprozentig anfreunden.
Das beginnt schon beim Cover, denn wer leckt schon an dem Plastikverschluss einer Jack Daniels-Pulle, anstatt das edle Getränk zu kosten? Antialkoholiker vielleicht. Oder doofe Blondinen, aber diese Blondine ist scharzhaarig. Hm, seltsam.

Rein musikalisch fehlt mir irgendwie was. Wenn ich an Thrash'n'Roll denke, denke ich an PRESIDENT EVIL, die mit ihrem 2006er Album dem Genre ein kleines Highlight zugefügt haben, aber damit hat dieser Release relativ wenig zu tun. Die Rock'n'Roll-Attitüde kommt in den ersten Songs gut durch (vor allem bei "My Strength"), der Thrash regiert den Song "To the Core", dagegen krankt "Living my Life" an einer Überdosis tödlicher Langeweile und "Shut Up!!!" klingt nach ROB ZOMBIE, dem ich musikalisch gesehen nur 3 brauchbare Lieder attestieren kann. Der Rest bewegt sich meist im Midtempo, groovt schön, wie z.B. Kathis Lieblingstrack "Double Minded", aber man kann einfach keine Akzente setzen, weder musikalisch noch gesanglich. Die Rotzrock-Karte wird nicht gespielt und der Thrash ist, wenn vorhanden, modernerer Natur. Das soll nicht heißen, dass es schlecht ist, aber in der heutigen Masse an Veröffentlichungen lediglich Durchschnitt.

Andererseits existiert die Band erst seit 2007 und dass Luft nach oben da ist, merkt man allerdings auch. Also bin ich gespannt, in welche Richtung sich die Band bewegt und ob sie es schaffen wird, ihr Profil zu schärfen. Bis dahin klickt auf www.mg66.net. (chris)


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