AEON SABLE "Per aspera ad astra" (Goth Rock)
(Af Music)

Im vergangenen Jahr hatte ich bereits das großartige Industrial Projekt DEIED von Din-Tah Æon und n1n0, welches durch seine atmosphärische, abwechslungsreiche und düstere Musik bestach, besprechen dürfen. Nun haben die beiden sich dem Goth Rock verschrieben und warten mit einem 40 minütigen, selbstproduzierten 7 Track Album auf. Ebenso hochwertig wie bei DEIED schaffen es die beiden Essener auch mit AEON SABLE, großartige Stimmungen zu verbreiten. Allerdings sind dieses Mal nicht die Sequenzer dominierend, sondern stilgerecht die Gitarrenlines. Im Promotext steht, dass man an die Atmosphären von FIELDS OF THE NEPHILIM und THE SISTERS OF MERCY anknüpfen möchte, und diese in ein modernes Gewand kleiden will. Diese Definition passt durchaus teilweise, vor allem beim Song "Exodus", der durch seine Gothic Rock Gitarren und vor allem im stimmgewaltigen Refrain sehr an Carl McCoy (FIELDS OF THE NEPHILIM Sänger) und seine Mannen erinnert. Was mich bei AEON SABLE genau wie bei DEIED wieder fasziniert, ist das schier spielerische Umsetzen von unglaublich harmonischen Melodien, die unwahrscheinlich eingängig sind, trotz aller düsteren Stimmungen. Das beste Beispiel ist "Monument", hier wird eine Lesung von CHARLES BUKOWSKI zitiert, in dem jemand herausbekommt, dass ihn seine Frau betrügt und er sich daraufhin selber kastriert. Das alles ist musikalisch sehr düster zu Beginn, mit leichtem Gitarrenspiel und dem Sprachsample der Lesung beginnend, und dann mit n1n0s großartigen imposantem Gesang, der dem Song eine extrem sarkastische Note einflößt. Das alles umrahmt von einem tollen melodiösen Gitarrenspiel, macht die Illusion perfekt. "Darkriders", der Opener der CD, erscheint mir mit seinen Percussions, den dominanten Bassgitarren und dem fast rituellen Gesang fast hypnotisch und lässt mich leicht an teils sogar an Folk Sachen wie die EMPYRIUM erinnern. Was mich auch sehr freut ist, dass man sich selber einen Remix der eigenen Band gegönnt hat und zwar mit "Morning Sun", dem für mich besten DEIED Song. Beim ersten Hören kann ich verführt von der bittersüßen Melodie des Songs gar keine großen Unterschiede feststellen. An den Gegensätzlichkeiten des Gesangs zwischen dem melodietragenden Cleangesangs und dem schmerztragenden Schreien im Refrain wurde nichts verändert. Lediglich sind wie generell einige Synthies durch Gitarren ersetzt worden, und so ist die herrlich düstere Atmosphäre des Songs erhalten geblieben.

So ist alles in allem auch AEON SABLE ein musikalisches Projekt, das weit über dem normalen Standard steht. Viele Raffinessen, viele Schnörkel und verschmolzene Stile, die trotzdem verbunden durch Melodien einen sehr hohen Grad an Harmonie haben. Sowas muss auf jeden Fall gewürdigt werden, um diese hochwertige Musik aus der kurzlebigen gehypten Welt hervorzuheben. www.myspace.com/aeonsable (michi)


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