VANESSA "Ave Agony" (Electro / Industrial)
(X Production)

Masochistische Anziehungskraft war jeher ein Live-Markenzeichen für die aus Prag stammenden VANESSA. Das Publikum, von der Band durch Stacheldraht und Blendscheinwerfer getrennt, erlebte etwas was es noch nie gegeben hatte: Absolut futurische, sich zusammenfügende Fragmente von Pornographie und Fotos von Massenmördern und optimistische Computeranimationen treffen aufeinander. Passend krachig und verstörend ist die Musik von VANESSA auch. Von 1990 bis 1997 wurden ein Demo und vier CDs veröffentlicht, bevor es zu einer 10-jährigen Schaffenspause kam. Nun ist mit "Ave Agony" das neue Werk in den Läden, das von Alexander Hacke (Einstürzende Neubauten) feingeschliffen wurde. Entstanden ist ein Electro / Industrialalbum, das teilweise an die alten MINISTRY Zeiten erinnert, bevor man meinte eher zum Metal überzulaufen. Wilde krachige, teils chaotische Electrosounds, begleitet von verhaltenen schrägen Gitarrenfetzen und Samir Hausers krächzenden Gesang, der übrigens komplett in tschechischer Sprache kommt. Oft wirkt alles recht holprig und chaotisch, aber man kann sich durchaus auf die krachigen Klänge einlassen. Schade, dass ich so gar nichts verstehe, was mir VANESSA so entgegen schreien, aber in der Sprache klingt das Ganze schon recht interessant, kann aber auch anstrengend werden. Durch die vielen harten "rrrrrr`s" die unvermeidbar sind, kann man teilweise auch an RAMMSTEIN erinnert werden.

Als Anspieltipps würd ich den klassischen Industrialtrack "Satanova pomsta" oder das sau - lässige "Primitiv" empfehlen, das mit seinen Gitarren teils an den "From Dusk Till Dawn" Song "Angry Cockroaches" von TITO & TARANTULA erinnert. Alles in Allem ganz cool das Ganze, aber auch kein Hexenwerk, welches ich in den Himmel schreien müsste. www.vanessa.cz / www.myspace.com/vanessaebm (michi)


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