THE 11TH HOUR "Burden of Grief" (Doom Metal)
(Napalm Records)

Ed Warby (Hail of Bullets, Demiurg und Gorefest) sowie Rogga Johnson (Paganizer, Demiurg) fielen bisher nicht gerade mit atmosphärisch dunklem Doom Metal auf. Allerdings auf ihrem Debüt huldigen sie ihren Doom Helden wie Candlemass und Konsorten. Das Ganze wird textlich in ein Konzeptalbum integriert, in dem es um einen Lungenkranken auf dem Sterbebett geht, der auf sein Leben zurückblickt und um Vergebung bzw. die Versöhnung mit sich selbst sucht. Die bleiern schweren Zeitlupenriffs begleiten das unterfangen und werden von mal melancholisch hellen Gesängen, mal von bitterbösen Growls erzählt. Die getragenen und schleppenden Kreationen werden nur selten in den Mid Tempo Bereich geführt, sondern glänzen mit einer durchweg bedrückenden Atmosphäre. Perfekt ist natürlich der unterschiedliche Gesang der beiden Protagonisten, wobei Rogga natürlich reichlich Futter für die Death-Fraktion liefert. Aber auch, wenn ich von gelungen spreche, die Stimme von Ed ist alles andere als gut. Und leider wird dadurch auch ein deutlicher Nachteil zu den Helden Szene deutlich, was musikalisch aber mehr als wett gemacht wird. So garniert man die doomige Schwerniss mit epischen Versatzstücken und versucht unterschwellig arrangierte Synth Klänge in die Songs zu integrieren. Hinzu kommen soundtrackartig inspirierte, atmosphärische Klangstrukturen, wie orchestrale Passagen im Opener. Zwar ein gelungenes Album, welches textlich auch dem Thema gerecht wird und von den Saiten und dem Songwriting her perfekten Doom bietet, aber der cleane Gesang ist halt sehr gewöhnungsbedürftig. (andreas)


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