UNTOTEN, DIE "Grabsteinland IV: Die schwarze Feder" (Dark Wave)
(Soulfood-Sony)

Zwischen 2003 und 2006 entstanden die ersten drei Teile dieses in seiner Gesamtheit monumentalen Werkes. Während sich die Berliner in der Zwischenzeit wunderschön durchdachten Konzeptalben widmeten, gibt es Ende Oktober den vierten Teil dieser dunklen Sage.

Entstanden ist ein ästhetisches Monument aus Traurigkeit, Melancholie und verspieltem Wave. Das Duo glänzt mit einer meist getragenen Melodie, in der sich Sängerin Greta perfekt austoben kann. Ihr verträumter Gesang, der zwischen Erhabenheit und kindlicher Faszination pendelt, ist Erotik pur. Bereits der Opener "Geh in das Licht" begeistert durch seine Atmosphäre, die sich dicht zu einem Gesamtbild heraufbeschwört. Aus einem minimalistischen Kleinod entsteht eine betörende Eleganz. Das Klangerlebnis bedient sich einer dezent-barocken Klassik, hier scheint jeder Ton wohl gewählt. Etwas dunkler und in Phasen auch theatralischer geht man bei "Bardo" zu Werke. Neben geschickt eingestreuter Fantasy-Elemente betört man das Ohr mit einem durchdringenden Chorus, der wie ein Tinitus im Ohr verbleibt. "Ein letzter Akt der Rebellion" ist ein schwarzbeseelter ruhiger Song. Ein balladesker Song, dessen Klangerlebnis sich langsam entwickelt. "Sturm brich los" haut in die gleiche Kerbe, auch hier bestimmt eine sakrale Ruhe die Szenerie. Das folgende "Die Seelenfängerin" ist wohl das treibendste und tanzbarste Stück des Albums und mit den fünf Bonustracks kann man dann auch mal eine experimentelle Reise in die Welt der Untoten unternehmen.

Ein wundervoll arrangierstes, im wahrsten Sinne des Wortes märchenhaftes Werk, welches in der Erstauflage limitiert im edlen Digi Pack erscheint. www.myspace.com/untoten (andreas)


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