ONIRIC "Cabaret Syndrome" (Dark Folk)

(Caustic Records) Und wieder so ein kleines feines Kunstwerk aus dem Süden Europas... Man nehme alle möglichen erdenklichen Instrumente, angefangen von einem am Keyboard simulierten Akkordeon, Blechtrommeldrums, ein Piano und eine Gitarre, oben drauf gibt's markante männlichen Vocals, die von einem sanften weiblichen Gesang untermalt werden, und packe alles zusammen. ONIRIC sind Carlo De Filippo (Keyboards; Snyths, Piano), Gianvigo (Vocals, Guitars, Drums, Bass) und als Gastmusikerin Simona Giusti (Vocals, Acoustic Guitar) aus Italien, die sich 2005 mit dem Ziel zusammengefunden haben, himmlisch verträumte, inspirierende Kompositionen zu schaffen. Beim spanischen Label Caustic Records erscheint nun mit "Cabaret Syndrome" ihr Debut Album, das sicherlich große Aufmerksamkeit verdient hat. Es ist eine Herausforderung, die Musik von ONIRIC zu beschreiben. Die melodische Entdeckungsreise reicht von Dark Folk über Tango- und Kabarettelementen bis hin zu den Neofolk Sounds wie bei ROME oder SPIRITUAL FRONT, dazu kommt ein intensives Pianospiel wie bei den DRESDEN DOLLS und Akkordeon Melodien, die aus einem französischem Film aus der Vorkriegszeit stammen könnten. Alles zusammen wird von der sehr markanten und dominaten Stimme von Gianvigo und der himmlisch weichen Stimme von Simona perfektioniert. So ist z.B. das Stück "The Echos Of The Sky" mit seinen Blechtrommeln, dem verspielten Piano und der Akkordeonmelodie voll mit französischem Flair, wie es auch in der "Amelie" Filmmusik zu finden ist. Dagegen kommt "Space Farewell" eher als Folk Song daher, getragen vom düsteren Gitarrenspiel und herrlich traurigen Akkorden. "Last Temptation Rescure" ist ein ganz besonders gefühlvolles Stück, das von der Piano Atmosphäre zu Beginn lebt und in einem voller nostalgischen Emotionen steckenden wunderschönen finalen Duett endet. Mit einem unglaublichen Feingefühl sind Kompositionen geschaffen worden, die ich einer so jungen Band nie zugetraut hätte. Ein ganz besonders Hörerlebnis ist auch das instrumentale "Ophelia´s Portrait", das uns mittels Piano, Violine und Keyboard mit einer ganz zarten filmmusikreifen Melodie verzaubert. Das alles ist einfach Kunst in Form von wunderschöner Musik, die bewirkt, dass alle Emotionen die man grad in sich trägt, um ein vielfaches intensiviert werden. Wer denn also auf Musik steht wie sie DEADFLY ENSAMBLE, KATZENJAMMER KABARETT, ROME oder auch die DRESDEN DOLLS machen, ist hier genau richtig und sollte unbedingt mal auf www.myspace.com/oniricband vorbeischauen, um sich ein Bild von dem oben Beschriebenen zu machen. (michi)

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