DUNKELSCHÖN "Katharsis" (MA-Folk)
(Banshee Records)

Unter Katharsis, ein Begriff der aus der Antike stammt, versteht man bis heute die seelische Reinigung. Dies gelingt, indem man durch Kunst hervorgerufene Gefühle durchlebt und so von seinen Emotionen gereinigt wird. "Katharsis" nennt nunmehr DUNKELSCHÖN sein neues Album, welches ab Freitag erhältlich ist. Rockige Folkklänge und typische, gleichwohl ungewöhnliche mittelalterliche Tonteppiche werden auf diesem Album zu einem feinen Muster verknüpft.

Mit einem flötengetragenen Beginn in "Mandaliet" aus der Carmina Burana beginnt das Album und bereits hier wird deutlich, dass man an den Vorgänger "Nemeton" nahtlos anschließt. Melodisch, klangvoll, musikalsich vielschichtig wie hier geht es mit "Kristallen den Fina" weiter. Schwedisch traditionell steigt Vanessa Istvan ins feine Saitenspiel ein. Das Stück nimmt Fahrt auf, wenn das breitere Instrumentarium einsteigt.

"Askath, die weißen Raben" ist schlichtweg schön. Es glänzt durch seine Ruhe, die es ausstrahlt und durch Istvans glasklaren Gesang. Der Abwechslungsreichtum der Band wird besonders in "Lacrima" deutlich. Tempiwechsel, unterschiedliche Instrumente in den Tempoebenen zeigen die gesamte künstlerische Bandbreite.

Fortgetragen auf den Schwingen der Leichtigkeit wird man mit "Mon Ami", während anschließend "Deine Flammen" einen regelrechten Flächenbrand entfacht. Hier ist wirklich richtig Feuer drin und es ist allemal das hitverdächtigste Stück der Scheibe.

Ruhiger in Form einer wunderbaren Ballade wird es dann mit "Dein Gedenken". Eine weitere Form der Vielfältigkeit zeigt sich darauf in "Mion Mar", welches durch seine orientalischen Klänge allerdings auch ein wenig gewöhnungsbedürftig ist. Eine minimalistisch instrumentalisierte Ballade eröffnet sich mit "Quiet Land", welches ganz klar zu einem der Highlights gehört.

Zum Ende hin wird der Gesang aufgegeben und mit "Haganusa" flott und rockig, mit "Aeris" ruhig und gewogen ein entspanntes Ende vollzogen.

Die Franken haben es sich schwer gemacht. Das vierte Album in jährlicher Folge, nachdem 2008 mit "Nemeton" ein absolutes Bandglanzlicht gesetzt wurde. Hier wieder anzusetzen und das selbst auferlegt hohe Niveau aufrecht zu erhalten ist zumeist schwierig. DUNKELSCHÖN ist es in diesem Fall absolut gelungen. Auch die Tatsache, dass hier und da ein Schlagzeug eingesetzt wird, verleiht den Stücken eine neue frische und Inspiration. Alles richtig gemacht. www.myspace.com/dunkelschoen (ludger)


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