GRIFFENVOX "Control Lost" (Dark Wave Elektro)
(Grentzwert)

Hinter GRIFFENVOX verstecken sich die Macher von GREIFENKEIL. Während sich bei GREIFENKEIL bedrückende elektronische Landschaften mit Industrial Ambient paaren, verfolgt man hier eine fast betörende Atmosphäre. Zwar verstecken sich auch hier verworrene, elektronische Landschaften, aber das Gesamtgebilde kommt mit einer gehörigen Portion Melodie daher. Als perfekter Aufmacher dient natürlich das Original von Joy Division ("Lost control"), welches dieses Album auch einleitet, verfolgt und mit einem Video beendet. Ich bin ja grundsätzlich kein Freund von Cover Versionen, Ausnahmen sind eruptive Momente bei Live Konzerten. Nun gut, GRIFFENVOX machen ihre Sache gut, was auch an der dunklen, sehr klaren Stimme des Sängers liegt. Sie entlocken dem fast 30 Jahre alten Stück ganz neue Facetten, machen ihn auf eine ganz bestimmte Art tanzbar und behalten doch die gefühlvoll morbide Atmosphäre des Originals bei. "Beauty Lost" ist treibend, in sich verspielt, lebt aber auch von der Eingängigkeit. Etwas schräger geht man bei "best Time" zu Werke. Sanft eingestreute Industrial Passagen, versteckter Krach und die Liebe zu einer hymnischen Melodielinie im Refrain lassen das Stück fast verführerisch glänzen. Dazu gibt es reichlich eingestreute Gimmicks, wie weiblicher Elfen"gesang".

Für GREIFENKEIL Fans gibt es dann noch "selling your Souls" und "Schau nach vorn" in einer völlig neuen Darbietung. Sowohl musikalisch, wie textlich (Thema: Umweltschutz) ein sehr durchdachtes Werk . Und Lord Athenor beweist hier, dass er über ein galantes düsteres Organ verfügt, welches besonders im kurzen ohne Musikbegleitung daherkommenden "Beauty Fading" herauslugt.

GRIFFENVOX bedienen sich auf ihrem Werk natürlich alter Strukturen, wie da währen der frühe Dark Wave und verzieren die dunklen Klänge mit ebenso alten EBM Strukturen, welche teilweise an die gute alte Schule des Ruhrgebietes erinnen (Fair Sex, Invincible Spirit usw). Trotz dieser Bezüge zur Verwangenheit klingt man nicht angestaubt, sondern sehr frisch. (andreas)


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