ARCANA COELESTIA "Le Mirage de l'Idéal" (Funeral Doom/Black Metal)
(ATMF)

Es sei mir verziehen, dass ich an diese CD etwas skeptisch heran gegangen bin. Das lag einzig und alleine an der Selbstbezeichnung der Band als Funeral Doom Kapelle. Seitdem ich vor geraumer Zeit mal einen Review zu THE ETHEREAL schreiben musste, jagt es mir bei diesem Begriff immer einen kalten Schauer über den Rücken und das nicht unbedingt im positiven Sinne. Schließlich hätte ich damals, vor Wut über das lieblos monoton dahin duldende Machwerk, fast meine Anlage zerdeppert. Glücklicherweise können ARCANA COELESTIA mir mit ihrem Zweitwerk "Le Mirage de l'Idéal" beweisen, dass es auch anders geht. Mit mächtig schleppenden Keyboardwänden beginnt das Trauerspiel. Der Opener "Duskfall" alleine reicht schon, um einem sämtliche glückliche Momente zu rauben. Verzweiflung und Depression erschleichen sich die Gedankengänge des Hörers. Klagend ertönen tiefe Growls, die sich trotz ihrer Dominanz dezent im Hintergrund bewegen, während der melancholische Cleangesang die nötigen Akzente setzt. Es entsteht eine Atmosphäre, die fast schon greifbar ist. Immer wieder setzten einzelne Gitarrenparts kleine schwache Farbtupfer in die sonst so karge Klangwelt. Im großen und Ganzen regiert aber das Keyboard über das sich stets im unteren Tempobereich bewegende akustische Endzeitszenario. Dabei verlieren sich ARCANA COELESTIA aber nie in Belanglosen, immer und immer wieder kommenden Füllmelodien. Auch kann man der Band einen gewissen künstlerischen Anspruch in Richtung Klassischer Musik nicht aberkennen. Alleine der alles zermürbende Cleangesang bei "...Thus Fade in Nocturnal Deluge" und die in Herzblut getränkten Melodieläufe, zeugen von einer Zeit in der Musik noch Anspruch auf Ästhetik gelegt hat.

Fans von MOURNING BELOVETH, MY DYING BRIDE oder SUMMONING sollten auf jeden Fall mal ein Ohr riskieren. Wer sich auf diese Reise einlässt wird es sicherlich nicht bereuen. www.myspace.com/arcanacoelestia (soul)


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