THORONDIR "Düsterwald" (Viking/Pagan Metal)
(CCP Records)

Oha, mal was ganz Neues! Eine Pagan/Viking orientierte Band, die mit Schild und Schwert im heimischen Wald posiert. Sehr originell! Gibt es den wirklich keine Band mehr, die sich diesem ausgelutschten Klischee erwehrt? Gerade eine so junge Band wie THORONDIR hätte an diese Sache ganz ohne Vorbelastung herangehen können, aber nein, da wird lieber wieder das Schema F abgearbeitet. Nun gut, daran habe ich mich nach unzähligen Paganplatten alleine im letzten Jahr schon gewöhnt. Viel schlimmer ist die Musik der deutschen Truppe, die zwar rein Instrumental sehr gut agiert, aber leider im Songwriting vollkommen versagt. Die Gitarren erzeugen ein ordentliches Rhythmusfundament, das Keyboard bringt die Folklore mit ins Spiel und auch über den Herren am Schlagzeug kann man sich nicht beklagen. Dennoch wollen die Stücke allesamt nicht zünden. Vielleicht liegt es ja an der eindeutig zu kurzen Durchschnittssonglänge von knapp unter drei Minuten. Die guten Songelemente werden so einfach in ein viel zu enges Korsett geschnürt und können sich in keinerlei Hinsicht richtig entfalten. So bleiben die Stücke nicht einmal im Ansatz beim Hörer hängen und rauschen einfach nur so in ihrer Belanglosigkeit an einem vorbei.

Schade eigentlich, denn mit dem richtigen Konzept wäre da einiges drin gewesen. Man merkt einfach, dass sich alle Beteiligten viel Mühe gegeben haben. Insbesondere der Sänger kann hier nochmal mit Abwechslungsreichtum glänzen. Doch das Gesamtwerk ist einfach viel zu schwammig und deshalb nicht zu empfehlen. Die Truppe sollte sich lieber noch etwas hinsetzen und üben bevor sie das nächste Album auf die eh schon überfüllte Szene losläst. Und vor allem sollte das nächste Album eine deutlich längere Spielzeit haben. Knapp 30 Minuten Durchlaufzeit sind für Alben außerhalb der Grindcoreszene einfach eine Frechheit. www.thorondir.de (soul)


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