SEAR BLISS "Glory and Perdition (Re-Release)" (Atmospheric Black Metal)
(Vic Records)

Auf meinem Schreibtisch stapeln sich derzeit zwei Arten von Veröffentlichungen. Zum einen eine unüberschaubare Zahl an mehr oder weniger guten Pagan Alben, zum anderen jede Menge Re-Releases. "Glory and Perdition" der ungarischen Band SEAR BLISS gehört eindeutig zum Zweiten, leider aber auch eindeutig zu der Sorte von Wiederveröffentlichungen, die eigentlich kein Mensch braucht. Das Album erscheint eins zu eins so wie es schon 2004 veröffentlicht wurde. Kein einziger Bonustrack, keine Extras und dementsprechend auch kein Reiz zum erneuten Kauf, wenn man wie ich die Erstauflage besitzt. Wenn man dann noch ganz nüchtern betrachtet, dass "Glory and Perdition" auch noch nicht wirklich der Meilenstein der Bandgeschichte war, fühlt man sich als Konsument doch etwas verarscht. Aber nun gut, schlecht ist die Platte ja auch wieder nicht und für Jungfans deshalb doch durchaus lohnenswert. Schließlich kann auch diese Veröffentlichung mit den typischen SEAR BLISS Elementen punkten. Alleine der Einsatz der Trompete und die dichte Atmosphäre lassen die Truppe aus dem Einheitsbrei hervorstechen. Songs wie der Opener "Birth of Eternity" und das episch druckvolle "Shores of Death" sind einfach über jeden Zweifel erhaben und werden zu dem auch noch von Gastsänger Attila Cshihar (ex-MAYHEM) veredelt. Doch auch ohne Unterstützung liefern die Herren gute Arbeit ab, wie z.B. beim Titeltrack der Anfangs leicht an BURZUMS "Jesus Tod" erinnert, dann aber sehr schnell in epische Raserei abdriftet, um dann wieder denn Bogen in die hypnotisierenden Grundriffs zu ziehen. Großartig!

Dennoch muss man leider sagen, dass das Werk weit entfernt ist von der Stärke des Überwerkes "Forsaken Symphony" von 2002. Für alle Fans, die nicht mehr auf neues Material warten wollen und die Erstauflage nicht besitzen, dennoch ein klarer Pflichtkauf und auch Neueinsteiger dürften hiermit ihre Freude haben. www.searbliss.hu (soul)


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