THE GATHERING "The West Pole" (Alternative Rock)
(Soulfood Music)

Die Holländer gehörten Anfang der 90er zu den ersten Vertretern des Female-Goth-Metals, hatten sich danach aber eher experimentellen Tönen zugewandt und einen ganz eigenen Sound kreiert, dessen Höhepunkt sicherlich "How to measure a planet" war. Nun ist eine Konstante nach 13 Jahren abgebrochen, Sängerin Anneke verließ die Band und als neue Frontfrau konnte man SiljeWergeland (Octavi Sperati) gewinnen.

Da die Band sicherlich nicht immer einfach konsumierbare Musik kreierte, ist das neue Album mit neuer Sängerin besonders gewöhnungsbedürftig. Eine musikalische Einordnung fällt schwer, da auch diesmal nicht immer ein durchdringender Refrain den Song unterstützt. Trotzdem fällt auf, dass man sehr ungezwungen an die einzelnen Songs herangegangen ist, hier scheint jeder Ton durchdacht, auch wenn sie niemals nahtlos die Gehörknöchelchen berühren. Mit leisen Songs wie "All you are" geht man zunächst in die getragene Heavenly Voices Richtung, um dann doch einen leichten Ohrwurm zu kredenzen. Persönlich finde ich es etwas schade, dass man die psychedelischen Elemente von "Souvenirs" fast gänzlich außer Acht gelassen hat. Zudem ist es reichlich fragwürdig, wie Silje teils versucht an Anneke zu erinnern, was besonders bei den hohen Tönen auffällt. Und hier soll darauf hingewiesen, es ist nicht das Problem, dass hier Töne nicht getroffen werden, eher hat man den Eindruck, die Musiker hätten gesagt, "bevor uns alle Fans verlassen, kling wenigstens wie Anneke". Fans der letzten drei Alben sollten dieses nicht tun, und sich für dieses Werk auch mal Zeit lassen. www.myspace.com/gatheringofficial (andreas)


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