ASTRAY PATH "The hidden Line" (Prog Goth Rock)
(Eigenproduktion)

Es gibt ja mittlerweile im Untergrund nur noch ganz wenige Bands, die sich etwas trauen. ASTRAY PATH aus Ulm gehören sicherlich dazu, denn ihr Opener "Dream" besitzt eine Spielzeit von über 8 Minuten. Das lässt natürlich viel Platz für Varianten (gerade in dieser Musikrichtung), aber es kann auch nach hinten losgehen, wenn man keinen Spannungsbogen erzeugt. Die zwei Jungs und zwei Mädchen können jedoch mit Ihren Instrumenten umgehen und wissen zudem wie man einen Song schreibt. Selbst die längeren Instrumentalparts besitzen eine galante Atmosphäre, der weibliche Gesang ist sehr hell, zunächst gewöhnungsbedürftig, dann jedoch die Musik tragend. Ein Hauch von Klassik umweht die Songs, die sich dann immer mehr öffnen, im Mark sehr romantisch angehaucht sind und deutlich an Heavenly Voices erinnern. Die Band tut gut daran, die Saiten nicht bestimmend in die Songs zu integrieren, sondern eher melodisch begleitend erscheinen zu lassen. Das Konzept scheint sehr durchdacht und hätte die Band andere Studiovoraussetzungen, das Album wäre perfekt. Aber diesen Makel märzen die Vier mit einer betörenden Eleganz aus. Hinzu kommt eine atmosphärische Dichte, welche sich perfekt unter dem verführerischen Gesang legt. Auch wenn ich denke, dass man manche Songs durchaus eine Oktave tiefer singen könnte. Musikalisch erinnern manche Passagen an Kammermusik, dessen verträumte Stimmung hier perfekt inszeniert wird. Perfekt auch wie man in "I believe" das Tempo mal anzieht. Insgesamt eine gelungene Melange aus Romantik, Klassik und Rock. Info: www.astray-path.de (andreas)


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